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Gemeinschafts-Lehrwerkstatt-Arnsberg (GLW) zum Kompetenzzentrum ausgezeichnet

19.04.2024

Geballte Kompetenz durch den Einsatz digitaler Systeme: Für seine Weiterentwicklung zum Kompetenzzentrum (Komzet) erhielt die GLW Arnsberg am 17. April eine Urkunde. Prof. Dr. Sabine Döring, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), überreichte diese im Beisein von 33 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Politik und Praxis.

Gemeinschafts-Lehrwerkstatt-Arnsberg (GLW) zum Kompetenzzentrum ausgezeichnet
Prof. Dr. Sabine Döring (Staatssekretärin, BMBF) und Karsten Hömann (Geschäftsführer, GLW)

Die GLW Arnsberg hat sich – vom BIBB gefördert – zum berufspädagogischen Leitzentrum für die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) in der Metall- und Elektroindustrie aufstellen können. Damit ist sie nun eines von 33 vom BIBB geförderten Kompetenzzentren für die überbetriebliche Berufsausbildung in Deutschland. Bei der feierlichen Urkundenübergabe wurde die Weiterentwicklung offiziell gewürdigt.

Prof. Dr. Sabine DöringStaatssekretärin im BMBF

"Hier in der Gemeinschafts-Lehrwerkstatt-Arnsberg werden die Fachkräfte für einen erfolgreichen beruflichen Werdegang ausgebildet. Davon profitieren vor allem die Fachkräfte selbst, aber auch ihre Betriebe. Ein Gewinn für alle Seiten."

Mit diesen Worten u. a. bedankte sich Prof. Dr. Döring bei allen Projektbeteiligten und hob die zukunftsorientierte Gestaltung des Projektes im Hinblick auf die überbetriebliche Ausbildung hervor.

Attraktive Ausbildung durch digitales Assistenzsystem

Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB-INA) in Lemgo und der TU Dortmund, UNESCO-Lehrstuhl „Internationale Bildungskooperation, Berufs- und Betriebspädagogik“ hat die GLW Arnsberg seit 2019 ein digitales Assistenzsystem (DAS) zur begleitenden Unterstützung von Auszubildenden entwickelt, welches in den Lehrwerkstätten in Arnsberg Anwendung findet.
Mit diesem System lassen sich betriebliche Arbeitsaufträge als Lernaufgaben über ein Tablet visualisieren und auf unterschiedlichen Dreh- und Fräsmaschinen ausführen. Anhand dieser Arbeitsweise können Auszubildende der Metall- und Elektroindustrie ihre Handlungskompetenz in projektbezogenen Situationen weiterentwickeln. Den künftigen Fachkräften werden somit neben den notwendigen Fertigkeiten auch Anforderungen des betrieblichen Alltags sowie betriebliche Handlungsfähigkeiten vermittelt. Auszubildende werden durch das Assistenzsystem in der Verarbeitung von Metall an konventionellen Maschinen, z.B. zur Herstellung von Werkzeugen, handlungsorientiert Schritt für Schritt in der fachpraktischen Ausbildung begleitet. Das Ausbildungspersonal erhält hierdurch ebenso einen Assistenten, welcher sie in der Ausbildung unterstützt.

Mit dem digitalen Assistenzsystem wird die Attraktivität der überbetrieblichen Ausbildung gesteigert, indem individuelle Bedürfnisse der Auszubildenden im Lehr- und Lernprozess berücksichtigt und digitale Kompetenzen vermittelt werden – Instrumente, die auch für andere ÜBS ein hohes Potenzial für die ÜBA bieten.

Der Weg zum Kompetenzzentrum

„Das Komzet-Projekt ist das Ergebnis einer sehr guten Zusammenarbeit“, erklärte Karsten Hömann (Geschäftsführer, GLW) im Gespräch mit den Veranstaltungsteilnehmenden über den Weg zum Kompetenzzentrum. Gemeinsam mit den anderen Projektpartnern sei es gelungen, von Beginn an die Vorteile der Digitalisierung zu betrachten. Dabei wurde der Nutzen des digitalen Assistenzsystems im Projektverlauf von den Mitarbeitenden zunehmend anerkannt, sodass anfängliche Unsicherheiten durch Technologieakzeptanz und Entlastung im Alltag ausgeglichen wurden.

Ausblick: Die GLW Arnsberg als Kompetenzzentrum. Perspektiven für die Zukunft.

Dank 70 Jahren Erfahrung in der Metall- und Elektroindustrie und der Entwicklung zum Kompetenzzentrum nehme die Lehrwerkstatt eine „Leuchtturmfunktion“ ein und könne ihre Expertise in andere Ausbildungswerkstätten transferieren, vermerkte Karsten Hömann.

Karsten HömannGeschäftsführer GLW

„Wir möchten einen Mehrwert für andere Ausbildungsbetriebe schaffen und die Kompetenzentwicklung der Auszubildenden weiter steigern“, betonte Karsten Hömann.

Die GLW möchte nun an die Entwicklungen zum Kompetenzzentrum anknüpfen. Das digitale Assistenzsystem lebt von seinen Ausbildungsinhalten, die es weiter auszubauen gilt. Zudem lässt sich die Funktionsweise des DAS anhand des betrieblichen Arbeitsauftrages ausweiten, wodurch sich die Chance eröffnet, dass auch andere Ausbildungsbereiche hiervon profitieren können.

Weitere Einblicke in die Veranstaltung

Im Anschluss an die Urkundenverleihung präsentierten Ausbildende, Auszubildende und Projektmitarbeitende den Veranstaltungsteilnehmenden das digitale Assistenzsystem und dessen Anwendung in den Werkstätten.

Bilder

Förderung

Die Weiterentwicklung der GLW Arnsberg zum Kompetenzzentrum wurde gefördert vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) aus Mitteln des BMBF.
Die Förderung von Kompetenzzentren verfolgt das Ziel, die Qualität der überbetrieblichen Berufsbildung zu steigern und sie kontinuierlich neuen technologischen und sozioökonomischen Anforderungen anzupassen.
Dabei gilt es ebenso die Ausbildungsfähigkeit v. a. kleiner und mittlerer Betriebe sowie die beruflichen Zukunftschancen von Auszubildenden durch entsprechende moderne pädagogische Förderkonzepte im Rahmen des öffentlichen Bildungsauftrags zu unterstützen. Dass BIBB begleitet die Projekte dabei fachlich auf ihrem Weg zum Kompetenzzentrum, Leitprojekt oder Folgeprojekt.