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Von der überbetrieblichen Berufsbildungsstätte zum Kompetenzzentrum

Kompetenzzentren agieren als innovationsfördernde Überbetriebliche Bildungsstätten (ÜBS). Sie setzen moderne berufspädagogische Konzepte für die überbetriebliche Berufsbildung um und entwickeln praxis- und betriebsnahe Qualifizierungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

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Von der überbetrieblichen Berufsbildungsstätte zum Kompetenzzentrum

Die Förderung von Kompetenzzentren durch das BMBF und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verfolgt das Ziel, die Qualität der beruflichen Bildung zu steigern und sie kontinuierlich neuen technologischen und sozioökonomischen Anforderungen anzupassen.

Die Aufgabe von ÜBS, die sich zu einem Kompetenzzentrum weiterentwickeln, bleibt es, die Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildung in einem fachlichen Schwerpunkt durchzuführen. Hinzu kommt die Entwicklung von Kernprozessen wie ein innovatives Bildungsmanagement, die Konzeption mediendidaktischer Szenarien als auch innovative Ansätze zur Verbesserung der Lernortkooperation. Weitere Aufgaben beinhalten Informations- und Demonstrationsdienstleistungen, Strategien des Innovations- und Technologietransfers sowie die Etablierung eines Qualitätsmanagements der Bildungsprozesse. Des Weiteren sind Kompetenzzentren mit der Anwendung und Vermarktung neuer Technologien und Verfahren vertraut.

Um ein Kompetenzzentrum zukünftig zu einer „lernenden Organisation“ wachsen zu lassen, sind im Laufe der Projektentwicklung zahlreiche Anforderungen zu erfüllen, die in neun Handlungsfeldern definiert sind und künftige dynamische Entwicklungen ohne staatliche Förderung ermöglichen sollen.

 

Aktuell laufende Projekte

Aktuell werden durch das BIBB folgende ÜBS zur Weiterentwicklung zu einem Kompetenzzentrum gefördert:

Moderne Smart Homes sollen das Leben seiner Bewohner einfacher, bequemer, sicherer und intelligenter gestalten. Daneben lässt sich beobachten, dass sich das „Home Office“ zunehmend vom Ausnahmearbeitsplatz im privaten Umfeld zur echten Alternative zum klassischen Büroarbeitsplatz weiterentwickelt. Diese beiden Aspekte greift das Elektro Technologie Zentrum (etz) Stuttgart mit dem Projekt „Smart Working & Living“ auf, indem die voranschreitende Aufhebung der Grenzen zwischen Arbeits- und Lebenswelt in den Blick genommen werden. Denn hierdurch sind Überlegungen notwendig, wie eine arbeits- und lernförderliche Ausgestaltung des Home Office erfolgen kann,, z. b. hinsichtlich der Aspekte wie Beleuchtung, Abschirmung gegen Störungen wie Lärm aber auch gesicherte Zugriffsmöglichkeiten auf Informations- und Kommunikationsquellen.

Durch geeignete Weiterentwicklung der Aus- und Fortbildung bzw. Qualifizierung für Fach- und Führungskräfte in Elektrohandwerksbetrieben für das Technologiefeld Smart Working & Smart Living wird dieser Veränderung begegnet. Dabei liegt der Fokus darauf, die Sichtweise auf das Gesamtsystem aus Smart Working und Smart Living zu vermitteln.

Mit dem Kompetenzzentrumsentwicklungsprojekt werden zwei Zielgruppen in den Fokus genommen: Einerseits die Auszubildenden der Berufsbilder Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sowie Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, aber auch die Informationselektroniker/innen. Die zweite Zielgruppe bilden die Teilnehmenden der Fort- und Meisterausbildungen im Bereich Informationstechnik und Elektrotechnik vorgesehen.

Bei der Entwicklung der Lernkonzepte und Lernmaterialien werden in Aus- und Fortbildung unterschiedliche, auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtete Vorgehensweisen zum Einsatz kommen.

Einbezogene Berufe:

  • Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
  • Elektroniker Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik
  • Informationselektroniker

 

Kontakt:

Elektro Technologie Zentrum (etz)
Krefelder Straße 12
70376 Stuttgart

info@etz-stuttgart.de
www.etz-stuttgart.de

Die Potenziale der Auszubildenden auszuschöpfen und die Lehr- und Lernprozesse den individuellen Bedürfnissen anzupassen, sind wesentliche Ziele des Projektes der Gemeinschafts-Lehrwerkstatt (GLW) Arnsberg in der Weiterentwicklung zum Kompetenzzentrum.

Hiermit soll ein Angebot an die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) erarbeitet werden, sie in der Gewinnung von Auszubildenden zu unterstütze. Diese Aufgabe wird durch die demografische Entwicklung und den Strukturwandel zu einer immer größeren Herausforderung für KMU. Ferner sehen sich auch die Auszubildenden mit neuen Anforderungen, die sich durch eine zunehmende Komplexität in der Bedienung von Maschinen und Anlagen niederschlägt. Die Auswirkungen der Digitalisierung in der Arbeits- und Ausbildungswelt zeigen sich insgesamt immer deutlicher.

Um dem zu begegnen, zielt die GLW Arnsberg darauf ab, digitalisierte und methodisch-didaktische Entwicklungen aufzunehmen und in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) für die Metall- und Elektroindustrie zu integrieren. Dies soll durch die technologische Nutzung virtueller, digitalisierter Verfahren möglich werden. Mit dem Einsatz sogenannter Assistenzsysteme in projektbezogenen Situationen fokussiert die GLW die Förderung und Weiterentwicklung der Handlungskompetenz bei den Auszubildenden. Dabei gilt es, neue Lernsettings zu definieren und den wandelnden Anforderungen adäquat zu begegnen, dies sich mit dem Einsatz des Assistenzsystems in der Ausbildungspraxis an das Ausbildungspersonal ergeben. Dabei muss auch die Rolle des Ausbilders und der Ausbilderin dahingehend neu definiert werden.  

 

Einbezogene Berufe:

metallverarbeitende Ausbildungsberufe (z.B. Zerspannungsmechaniker/in)

                 

Kontakt:

Gemeinschafts-Lehrwerkstatt Arnsberg GmbH
Wiebelsheidestraße 44
 59757 Arnsberg

info@glw-online.de
www.glw-online.de

Die Anforderungen an die Wartung und Instandsetzung von Land- und Baumaschinen nehmen stetig zu. Aus den Arbeitsmaschinen haben sich in den vergangenen Jahren hochkomplexe Systeme entwickelt, die anhaltend wachsende Anforderungen an das Fachpersonal stellen. Damit verbunden steigt auch der Anspruch an Land- und Baumaschinenmechatroniker/-innen, die sich bereits in der Erstausbildung mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Die drei Evolutionsschritte Mechanisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung, die die Land- und Bautechnik maßgeblich bestimmen, verändern das Berufsbild im Handwerk massiv.

 

Das Projekt „Kompetenzzentrum für Steuerungs-, Regelungs- und Messtechnik in Land- und Baumaschinen“ will dieser Entwicklung Rechnung tragen und die oben erwähnten Inhalte in der Ausbildung abbilden. Dafür werden Funktionsmodelle entwickelt, an denen die Auszubildenden die Funktionsregeln der Technologie selbst begreifen können. Im Besonderen betrifft dies die Mobilhydraulik: Sie ist bei fast allen Arbeitsmaschinen in dieser Größenordnung die wichtigste Form der Kraftübertragung und sorgt dafür, dass sich tonnenschwere Traktoren und Radlader in Bewegung setzen. Die Steuerung komplexer Abläufe und einzelner hydraulischer Baugruppen erfolgt über elektronische Steuergeräte. Diese wiederum sind über Bussysteme miteinander verbunden und werden von zentralen Steuergeräten koordiniert. In der modernisierten Werkstatt des Berufsbildungs- und TechnologieZentrums (BTZ) der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim sollen Auszubildende mit diesen Systemen unmittelbar in Kontakt kommen.

 

Darüber hinaus entwickelt das Projektteam neue Konzepte und Lehrmaterialien, die dieses Wissen anschaulich darstellen. Neben klassischen Lernprogrammen erfolgt die Integration von XR-Lernanwendungen in die Lehrgangsgestaltung der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA), um den Auszubildenden neue Zugänge zu komplexen Themengebieten zu verschaffen. Das Projekt legt außerdem einen Schwerpunkt auf die Qualifizierung des Ausbildungspersonals. Durch ihre Weiterbildung und eine Einbindung der anderen Lernorte (Betrieb und Berufsschule) will das Vorhaben einen Mehrwert an jedem Punkt der dualen Ausbildung schaffen. Begleitend plant das BTZ Osnabrück, sein Wissensmanagement und seine digitale Infrastruktur weiterzuentwickeln und das Bildungsmarketing zukunftsgerichtet aufzustellen.

 

Einbezogene Berufe:

  • Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in

 

Kontakt:

Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim
Bramscher Straße 134-136
49088 Osnabrück

info@hwk-osnabrueck.de
https://www.btz-osnabrueck.de

 

Leitprojekte von Kompetenzzentren

Lassen sich im Laufe der Entwicklung des Kompetenzzentrums, sowie nach erfolgreicher Evaluation, weitere Fragestellungen, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie der Bedarf an ergänzenden Qualifizierungsangeboten identifizieren, können nach den geltenden Bestimmungen in einem Leitprojekt unter Bezug auf den fachlichen Schwerpunkt des Kompetenzzentrums weitere Fördermittel zur Durchführung eines solchen Leitprojekts beantragt werden.

Aktuell werden durch das BIBB folgende ÜBS bei der Umsetzung eines Leitprojektes gefördert:

Smart Working & Learning : Handreichung für innovatives handlungsorientiertes Lernen am Kundenauftrag in multimedialen Lernwelten für die überbetriebliche Ausbildung

Gohlke, Petra | Bonn; Bundesinstitut für Berufsbildung | 2022

Berufsbildung in der Praxis; 1 Online-Ressource (162 Seiten)

ISBN: 978-3-96208-317-5

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Entwicklung und Erprobung eines digitalen Assistenzsystems für die berufspraktische Ausbildung

Hömann, Karsten; Land, Marvin; Schröder, Thomas | 2022

Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 51 (2022), H. 2; Seite 34-36

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Qualifizierungskonzepte für den modernen Holzhausbau

Lieb, Rebekka; Marpe, Petra | 2021

Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 50 (2021), H. 4; Seiten 56-57

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30 Jahre Planung und Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten : von der überbetrieblichen Ausbildungsstätte zum Kompetenzzentrum für berufliche Bildung

Kielwein, Kurt; Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.] | 2005

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Überbetriebliche Berufsbildungsstätten (ÜBS) auf dem Wege zu dienstleistungsorientierten Kompetenzzentren : Ergebnisse eines bundesweiten Ideenwettbewerbs

Autsch, Bernhard [Hrsg.]; Meerten, Egon [Hrsg.]; Bundesinstitut für Berufsbildung [Hrsg.] | 2002

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