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Welche Humorarten tragen zum beruflichen Wohlbefinden medizinischer Fachkräfte bei?

03.06.2024

Eine aktuelle Studie mit rund 600 Medizinischen Fachangestellten (MFA) kann zeigen, welche Arten von Humor förderlich und welche hinderlich für das berufliche Wohlbefinden dieser Berufsgruppe und deren Selbstwirksamkeit sein könnten. Es zeigt sich: Auf den richtigen Einsatz von Humor kommt es an!

Frau mit ihren beiden Kindern am Empfangsbereich einer Arztpraxis im Gespräch mit einer Medizinischen Fachangestellten

Medizinische Fachangestellte (MFA) sind unverzichtbar für das Gesundheitssystem und arbeiten in verschiedenen medizinischen Einrichtungen. Dort sind sie oft einem erhöhten Stresspegel ausgesetzt und begegnen tagtäglich herausfordernden zwischenmenschlichen Situationen mit Patient/-innen oder auch Teammitgliedern. Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass Humor ein hilfreiches Werkzeug sein kann, um solchen Situationen zu begegnen. Julia Raecke (BIBB) und Prof. Dr. René Proyer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) haben in ihrer aktuellen Studie untersucht, welche Arten von Humor positiv und welche negativ mit verschiedenen Facetten des beruflichen Wohl- und Kompetenzbefindens von MFA zusammenhängen. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden kürzlich in der Zeitschrift "BMC Primary Care" veröffentlicht.

Anhand einer bundesweiten Online-Befragung mit insgesamt 608 MFA konnten Raecke und Proyer zeigen, dass die Art des Zusammenhangs tatsächlich stark zwischen den von den MFA genutzten Humorarten variieren kann. Während sogenannte "helle" Humorarten wie wohlwollender Humor und Spaß positiv mit beruflichem Wohl- und Kompetenzempfinden zusammenhängen, zeigen sogenannte "dunkle" Arten wie Sarkasmus und Zynismus eher negative Zusammenhänge. Dies gilt allerdings nicht für alle dunklen Humorarten: In einer Teilstichprobe mit MFA aus der Allgemeinmedizin zeigte sich, dass MFA, die eine hohe Ausprägung im satirischen Humor haben (also kritischen Humor mit einer gut gemeinten Intention verbinden) sich wohler auf ihrer Arbeit fühlen und mehr positives Feedback von Patient/-innen und Kolleg/-innen bekommen. 

Die Ergebnisse der Studie deuten so darauf hin, dass Humor - wenn er richtig eingesetzt wird - für das berufliche Wohl- und Kompetenzbefinden von MFA von entscheidender Bedeutung sein kann. Es ist daher unerlässlich, MFA bereits in ihrer Ausbildung das Thema "Humor" näher zu bringen und zu zeigen, wie man wohlwollend humorvoll in herausfordernden Situationen mit Patient/-innen und Kolleg/-innen umgehen kann. So kann der Berufsalltag erfolgreich gemeistert werden. Die Förderung beruflichen Wohl- und Kompetenzbefindens ist wiederum essentiell, um Berufs- und Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen und zum Funktionieren des Gesundheitssystems beizutragen.