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Kompetenzfeststellung

Unter Kompetenzen versteht man die Handlungsfähigkeit eines Menschen in einer Anforderungssituation. Genauer gesagt sind damit persönliche Voraussetzungen (Dispositionen) gemeint, die es ermöglichen, in einer Situation selbstorganisiert zu handeln. Dabei steht nicht nur das Wissen, sondern dessen Anwendung im Vordergrund. Neben Fähigkeiten und Fertigkeiten können Kompetenzen auch Emotionen, Einstellungen, Erfahrungen, Antriebe, Werte und Normen umfassen.

Kompetenzen, die im Menschen vorhanden sind, zeigen sich durch Verhaltensweisen. Deshalb lassen sie sich gut durch handlungsorientierte Verfahren untersuchen, z. B. durch Methoden aus dem Assessment-Center. Hier werden junge Menschen durch Aufgaben zum Handeln aufgefordert und dabei ihre Verhaltensweisen systematisch beobachtet und bewertet..
Untersucht werden Merkmale zu sozialen, personalen und methodischen Fähigkeiten. In der Berufsorientierung steht die Entwicklung der Jugendlichen, nicht die Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern im Vordergrund.

Neben der direkten Beobachtung können auch Rückschlüsse auf Kompetenzen gezogen werden, z. B. im Rahmen biografischer Verfahren. Fragen zur eigenen Lebensgeschichte regen zur Selbstreflexion an: Wo liegen eigene Erfahrungen und Kompetenzen, wo zeichnen sich Interessen und Stärken ab?

Auch Selbst- und Fremdbeschreibungen geben Hinweise auf diese Fragen.

Wie stark der Bezug der Kompetenzfeststellung zur Berufswahl ist, hängt vom Alter und der Klasse der Schülerinnen und Schüler ab. Bei der Potenzialanalyse in der 7. Klasse geht es zunächst darum, im Umgang mit Anforderungen eigene Kompetenzen zu erkennen, sich mit eigenen Interessen zu beschäftigen. Die Ergebnisse dienen dazu, individuelle Wege zu suchen, wie die Schüler/innen ihre Kompetenzen entwickeln können und wie sie dabei durch individuelle Förderung in und außerhalb von Schule unterstützt werden können. Die Ergebnisse können erste Hinweise geben auf interessante Berufsfelder.

Erst Kompetenzfeststellungen in 9. oder 10. Klassen oder in der Berufsvorbereitung zielen stärker auf die Berufswahl selbst.