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Nachwuchsgruppe "Regionale (Infra-)Struktur und Segmentationsprozesse in der Ausbildung (RISA)"

Das Projekt Regionale (Infra-)Struktur und Segmentierungsprozesse in der Ausbildung (RISA) konzentriert sich auf Segmentierungsprozesse in der Berufsbildung unter Berücksichtigung der spezifischen Merkmale der regionalen (Infra-)Struktur.

Das System der beruflichen Aus- und Weiterbildung (VET) steht vor zentralen Herausforderungen. Dazu gehören Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt, eine sinkende Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und ein zunehmender Wettbewerb zwischen dem Berufsbildungssystem und den (Fach-)Hochschulen um Bewerberinnen und Bewerber, aber auch zwischen den Absolventinnen und Absolventen der Berufsbildung und der Fachhochschulen auf dem Arbeitsmarkt. Diese Herausforderungen sind nicht für alle Bereiche des Berufsbildungssystems gleichermaßen relevant.

Um besser zu verstehen, welche Bereiche der Berufsbildung besonders gefordert sind, ist es vielversprechend gezielt Merkmale von Ausbildungsberufen in den Blick zu nehmen. Die genannten Herausforderungen werden häufig im Zusammenhang mit Prozessen wie dem technologischen Wandel, der Digitalisierung und der demographischen Entwicklung diskutiert. Diese Prozesse werden vornehmlich global oder national gedacht, wobei vielfach außer Acht gelassen wird, dass sich diese Prozesse regional differenziell umsetzen. Gerade in Deutschland kommt der – hinsichtlich der Verfügbarkeit von Infrastrukturangeboten und besonders von Bildungs- und Arbeitsmarktinfrastruktur – wachsenden Kluft zwischen Regionen (z.B. urban vs. ländlich, Ost vs. West) eine zentrale Bedeutung zu, was bundesweite Analysen nur begrenzt aussagekräftig macht.

Das Projekt Regionale (Infra-)Struktur und Segmentierungsprozesse in der Ausbildung (RISA) konzentriert sich auf Segmentierungsprozesse in der Berufsbildung unter Berücksichtigung der spezifischen Merkmale der regionalen (Infra-)Struktur. Damit leistet RISA einen Beitrag zu dem im BIBB neu eingerichteten Themencluster "Berufliche Segmentierung in der Ausbildung - Merkmale und Funktionsweisen". Quantitative Analysen von repräsentativen Längsschnittdatensätzen bilden einen Teil der empirischen Grundlage des Projekts. Diese Datensätze werden mit aggregierten (administrativen und kommerziellen) Daten zu regionalen und lokalen Infrastrukturen verknüpft. Das Projekt zielt dabei nicht auf den Vergleich administrativer Einheiten (z.B. Bundesländer) ab, sondern konzentriert sich auf die möglichst adäquate Messung regionaler Merkmale und deren Bedeutung für das Ausbildungsverhalten und die Arbeitsmarktchancen. Neben der Sekundärdatenanalyse werden Datenerhebungsprojekte in Form von randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und einer Vignettenstudie durchgeführt. Diese Forschungsdesigns stellen eine kausalanalytisch sinnvolle Ergänzung des Arbeitsprogramms dar. Über den wissenschaftlichen Beitrag sollen die Ergebnisse des Projekts wichtige Ansatzpunkte für die Bildungsplanung und -praxis liefern.