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Forschung zu Übergängen in Ausbildung und Beruf

Austausch mit King’s College in London

02.06.2021

Welchen Beruf möchten junge Menschen nach der Schule ergreifen? Wie stehen die Chancen, eine Ausbildung im gewünschten Ausbildungsberuf zu erhalten? Diese und ähnliche Fragen diskutierten Wissenschaftler/-innen des BIBB mit ihren Kolleg/-innen des King's College in London im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie der fortschreitenden Digitalisierung auf die Übergänge junger Menschen.

Forschung zu Übergängen in Ausbildung und Beruf

Die Übergänge von Schule in Ausbildung und Beruf sind ein Schwerpunkt der Forschung mit dem sich das BIBB im Themencluster „Berufsorientierung und Übergänge: Integration in Ausbildung und Beruf“ beschäftigen. In einer virtuellen Veranstaltung am 01.06.2021 tauschten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BIBB mit Kolleginnen und Kollegen des King’s College in London über Forschungsansätze und -ergebnisse in diesem Forschungsgebiet aus. Am King's College beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit vergleichbaren Fragestellungen im Rahmen des Projekts „Opportunity, equality and agency in England's new VET landscape: a longitudinal study of post-16 transitions (Young Lives, Young Futures)“.

Diskutiert wurden Fragen zum Einfluss der regionalen Gegebenheiten auf den Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf junger Menschen, zur Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungsprozessen der Berufsbildungspolitik sowie zu Faktoren, die zu gelungenen Übergängen führen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie der fortschreitenden Digitalisierung.

Professor Sharon Gewirtz, Leiterin des “Young Lives, Young Futures” Projektes am King’s College London, beschreibt dies folgendermaßen: "Die Covid-19-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf den Übergang junger Menschen in Ausbildung und Beruf. Insbesondere haben sich die Chancen für diejenigen aus benachteiligten Verhältnissen verringert und Ungleichheiten verstärkt. Dies lässt sich zum Teil auf das Wegfallen wertvoller Erfahrungen, wie z. B. durch Praktika, und auf die 'digitale Kluft' zurückzuführen, durch die sich die Unterschiede in der Qualität des Lernens und der Leistung zwischen den wirtschaftlich Begünstigten und Benachteiligten weiter vergrößert" (Übers. d. Red.).

The Covid-19 pandemic has had important implications for the transition of young people to training and work. In particular, opportunities for those from disadvantaged backgrounds have been reduced and inequalities have been amplified. This is partly due to the disappearance of valuable experiences, such as work placements, and to the ‘digital divide’ further exacerbating the gap in the quality of learning and attainment between those who are most and least economically advantaged.

Sharon Gewirtz, King's College

Prof. Dr. Hubert Ertl, Forschungsdirektor des BIBB und Ständiger Vertreter des Präsidenten, ist Mitglied des Advisory Boards des Projektes. Zur Bedeutung des Austausches zwischen Forscherinnen und Forschern am BIBB und am King’s College London stellte er fest: „Für die Berufsbildungsforschung in Deutschland ist es wichtig, Forschungsansätze und Fragestellungen in anderen Berufsbildungssystemen zu rezipieren und die eigenen Forschungsarbeiten damit zu bereichern. Das Projekt am King’s College zeigt uns wie Fragestellungen, die in Deutschland in ähnlicher Weise relevant sind, in einem anderen systemischen Kontext durchaus unterschiedlich gefasst und bearbeitet werden."

Das BIBB und das King’s College beabsichtigen auch zukünftig den Kontakt fortzuführen und weiterhin Forschungsergebnisse auszutauschen.