Begleitforschung InnoVET
Im Rahmen eines neuen Forschungsnetzwerks untersucht die programmübergreifende Begleitforschung, inwieweit Innovationsansätze auf die systemische Ebene übertragbar sind. Feldzugang zu den Untersuchungen sind die Projekte des InnoVET-Programms.
Die Projekte des InnoVET-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erproben und implementieren innovative Konzepte zur Gestaltung beruflicher Bildungsangebote. Ziel ist eine zukunftsfähige Berufsbildung.
Durch innovative Produkte und Maßnahmen soll die Attraktivität, Qualität und Gleichwertigkeit der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung gesteigert werden. Diese Innovationen erfolgreich und nachhaltig im Bildungssystem zu verankern, ist eine große Herausforderung. Damit erfährt der Transfer von Wissen und Ergebnissen aus Berufsbildungsprojekten und -programmen insbesondere über deren Laufzeit hinaus einen hohen Stellenwert.
In InnoVET werden daher nicht nur einzelne Projekte wissenschaftlich begleitet, sondern ihre Innovations- und Transferprozesse werden projektübergreifend untersucht.
Die übergeordnete Begleitforschung soll folgende Kernfragen beantworten:
- Wie sind Innovationen, Transfer und Translation in der beruflichen Bildung gestaltet? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es?
- Wie kann die Programmgestaltung als Forschungsgegenstand selbst in den Fokus gerückt werden?
- Wann und wie ist in Berufsbildungsprogrammen der Innovationstransfer erfolgreich und nachhaltig?
- Welche Faktoren begünstigen den Erfolg von Programmen?
- Wie können Diskurs und Vernetzung zwischen Forschung, Politik und Praxis gefördert werden?
Die Begleitforschung führt keine Evaluation der einzelnen Projekte durch. Ebenso bietet sie keine allgemeinen Beratungsdienstleistungen für Einzelprojekte an. Stattdessen werden übergeordnet die Innovationsmerkmale und Transferprozesse sowie Wirkweisen der Innovationen aus den Projekten auf das Berufsbildungssystem untersucht.
Trilaterale Begleitforschung InnoVET
Die Begleitung der InnoVET-Initiative erfolgt in Form eines innovativen Forschungsnetzwerkes. Die beteiligten Forschergruppen sind an drei Standorten beheimatet und zeichnen sich durch ihre Kenntnisse in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen aus. In den Forschergruppen arbeiten Nachwuchswissenschaftlerinnen eng mit renommierten Professorinnen und Professoren zusammen. Über die Begleitforschung werden zurzeit vier Postdocs und drei Promovendinnen gefördert.
Der Standort BIBB
Die Begleitforschung am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) koordiniert die beteiligten Forschungsgruppen und systematisiert ihre Ergebnisse. Sie wird ein Beratungskonzept für Wissenschaft, Politik und Praxis entwickeln und Empfehlungen für erfolgreiche Programmdurchführungen am BIBB bieten.
Das BIBB setzt in koordinierender Funktion die Begleitforschung InnoVET im Auftrag des BMBF um. Die Begleitforschung ist dem Forschungsdirektor unterstellt und arbeitet eng mit den Beteiligten des Forschungsnetzwerkes, der Forschungskoordination und dem Arbeitsbereich 4.4 „Stärkung der Berufsbildung" des BIBB zusammen.
Zum Arbeitsbereich 4.4 „Stärkung der Berufsbildung"
Die Forschungsschwerpunkte des Standorts BIBB umfassen die folgenden Themen:
- Evaluations-, Wirkungs- und Programmforschung
- Innovationstransfer und Translationsprozesse
- Vernetzung und Kooperation in der Berufsbildungszusammenarbeit
- Programmmanagement
- Design-Based Research
Die zu untersuchenden Fragen lauten:
- Welches konzeptionelle Verständnis existiert von Innovationen und Transfer und welche Prozesse sind damit verknüpft?
- Wie lassen sich forschungsbasierte Projektergebnisse übergreifend systematisieren und für zukünftige Berufsbildungsprogramme nutzen?
- Welche Wirkung haben innovative Produkte und Maßnahmen auf das Berufsbildungssystem?
- Welche Kooperationsarten sind dafür förderlich?
Diesen Fragen werden wir in Zusammenarbeit mit den zwei beteiligten Forschungsgruppen auf den Grund gehen.
Der Standort Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Forscherinnen und Forscher des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik (Prof. Dr. Dina Kuhlee) sowie des Lehrstuhls für Ingenieurpädagogik und Didaktik der technischen Bildung (Prof. Dr. Frank Bünning) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg führen im Rahmen des Projekts GInnoVET Begleitforschung durch.
GInnoVET fokussiert zunächst auf die übergreifende Systematisierung der Innovationsansätze in InnoVET: Es werden die zentralen gemeinsamen Gegenstands- und Strukturmerkmale herausgearbeitet und potenzielle Effekte einer Implementation dieser Ansätze im Berufsbildungssystem analysiert.
Der Standort Universität Paderborn
Das Begleitforschungsprojekt ITiB wird an der Universität Paderborn von den Lehrstühlen Wirtschaftspädagogik und Evaluationsforschung (Prof. Dr. Marc Beutner), Hochschuldidaktik und -entwicklung (Prof. Dr. Tobias Jenert), Wirtschafts- und Berufspädagogik (Prof. Dr. H.-Hugo Kremer) sowie Wirtschafts- und Sozialpädagogik (Prof. Dr. Peter F. E. Sloane) getragen.
Gestützt durch diese Expertise beschäftigt sich die Nachwuchsgruppe am Standort mit Fragen der Gestaltung von Innovations- und Transferprozessen. Untersucht wird, ob und unter welchen Bedingungen Innovationen wirken und inwiefern sie gestützt werden können.
www.inno-vet.de: Beitrag Newsletter unter Aktuelles am 17.01.2024
Geprüfter Berufsspezialist: Dringend gebraucht – aber noch wenig bekannt
Innovation und Transfer gestalten können
13.12.2022: Nicht einzelne Genies schaffen Innovationen in der Berufsbildung – sondern Bildungspersonal, das in kreativen Gestaltungsprozessen zusammenarbeitet. Die InnoVET-Begleitforschung an der Universität Paderborn nimmt die InnoVET-Projekte unter die Lupe, um herauszufinden: Was braucht es für Innovation und Transfer? Und wie gelingen Innovationsprozesse?
Wie Innovationen die Berufsbildung verändern
28.09.2022: Neues entsteht, wo Ausbildung, berufliche Weiterbildung und Hochschulbildung aufeinandertreffen und gemeinsam Bildungsprodukte entwickeln: Welche Merkmale zeichnen diese Innovationen aus? Wie verändern sie die Strukturen des Bildungssystems? Machen sie die Berufsausbildung für junge Menschen wirklich attraktiver? Welche neuen Anforderungen stellen sie an das Lehrpersonal? Das Team der InnoVET-Begleitforschung an der Universität Magdeburg möchte das herausfinden.
Wie gelingt Innovations-Transfer?
15.06.2022: Die Bildungsangebote der InnoVET-Projekte sollen künftig in weiteren Regionen und Bundesländern, Berufen und Branchen angewendet werden. Aber was braucht es für den Transfer von Innovationen? Das möchte die „InnoVET-Begleitforschung“ beantworten, die vor kurzem gestartet ist.
Neben regelmäßigen virtuellen Begleitforschungs-Gruppentreffen haben die Standorte erste Erhebungen mit den InnoVET-Projekten begonnen.
Bei einem durch das BIBB organisierten virtuellen Auftakt-Workshop hatten Vertreterinnen und Vertreter der InnoVET-Verbundprojekte die Gelegenheit, die Begleitforschungsgruppe kennenzulernen.
Im April 2022 stellte sich die Begleitforschungsgruppe im Rahmen des zweimal jährlich tagenden Begleitgremiums den Mitgliedern vor.
Die übergeordnete Begleitforschung InnoVET ist im Februar 2022 mit einem virtuellen Kick-Off-Treffen gestartet.
Vom 19.-20. Juni 2024 haben wir unseren zweiten Projektworkshop als trilaterale Begleitforschung in Präsenz veranstaltet. Gastgeber waren unsere Forschungspartner an der Universität Paderborn. Im Mittelpunkt stand der intensive Austausch der Vertreter/-innen der trilateralen Begleitforschung aus dem BIBB, Magdeburg und Paderborn zu den jeweiligen Forschungsschwerpunkten der Standorte. Im Winter und Frühjahr wurden weitere qualitative Erhebungen mit InnoVET-Projekten durchgeführt. Auch die ersten Erfahrungen unserer neuen Online-Reihe „BGF³ im Dialog“ haben wir diskutiert. Dabei ging es uns vor allem darum, den Austausch mit den Praxisprojekten weiter fortzuführen und zu intensivieren. Im Sinne der Translation diskutieren wir, ob unsere Forschung die Belange der Praxis widerspiegelt und wie wir die Erkenntnisse für die zukünftige Programmarbeit nutzen können.
Die trilaterale Begleitforschung InnoVET lädt zur Online-Reihe „BGF³“ im Dialog ein, die ihren Auftakt am 07.05.24 haben wird. Zu fünf Themenbereichen soll an fünf Terminen jeweils ein Austausch mit den Interessierten aus den InnoVET-Projekten stattfinden – weitere Infos/Termine/Zugangslinks finden sich im angehängten Flyer. Mit dem Thema „Fortbildungsangebote transferieren; Berufsspezialisten vermarkten“ startet das Team der Begleitforschung am BIBB.
Die trilaterale Begleitforschung InnoVET hat sich weiter vernetzt! Am 21. September 2023 führte die Begleitforschungsgruppe mit interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den InnoVET-Projekten einen zweistündigen Workshop durch. Schwerpunkte der digitalen Veranstaltung waren Vernetzungsmöglichkeiten und Erfahrungsaustausch mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs im InnoVET-Programm. Geleitet und moderiert wurde der Workshop von den Postdocs der drei Begleitforschungsstandorte. Mit Unterstützung eines Online Whiteboards wurden in zwei Kleingruppen Probleme und Lösungswege aus den jeweiligen Forschungsarbeiten im Projekt diskutiert. Zudem konnten inhaltliche und methodische Themen ausgelotet werden, die für den wissenschaftlichen Nachwuchs und ggf. für weitere Austausche relevant sind. Bei Interesse soll die Reihe fortgesetzt werden.
Die trilaterale Begleitforschung (TBF) hat gemeinsam ihre Forschungserkenntnisse nach mehreren Wissenschafts-Praxis-Veranstaltungen vom 06.-08. September 2023 in Flensburg bei der Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik nun der Wissenschafts-Community präsentiert und mit Expert/-innen diskutiert. Im Rahmen ihres Symposiums „Innovation in Praxis und Forschung: Begleitforschung in der Berufsbildung im Rahmen des Förderprogramms InnoVET“ war es zentrale Frage, wie Begleitforschung die Entwicklung und den Transfer von Innovationen in der Berufsbildung in einem ko-konstruktiven Prozess mit der Praxis unterstützen kann. Das Symposium fokussierte die Arbeit der TBF im Rahmen von InnoVET, in der die drei Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammenwirken. Die Einzelbeiträge explizieren konzeptionelle Zugänge der Begleitforschung und den Mehrwert einer wissenschaftlichen Perspektive für die Gestaltung innovativer Berufsbildungspraxis. Die Ergebnisse der Tagung fließen nun in die konzeptionelle Weiterentwicklung des TBF-Ansatzes mit ein.
Die TBF war vom 03. bis 04. Mai 2023 an der InnoVET-Konferenz in Berlin vertreten. In der Talkrunde „Transfer und Innovation – Begleitforschung für InnoVET“ sprachen Prof. Dr. Hubert Ertl (BIBB), Prof. Dr. Dina Kuhlee (Universität Magdeburg), Prof. Dr. H.-Hugo Kremer (Universität Paderborn) mit Herrn Acker vom BMBF über den Kern der TBF, ihre jeweils unterschiedlichen Fragestellungen und Ansätze und das gemeinsame Ziel, zum Erfolg der InnoVET-Innovationen beizutragen. Danach arbeiteten Begleitforschende aller drei Standorte in den Praxisforen der Projekte mit.
Die Trilaterale Begleitforschung (TBF) hat bei den Hochschultagen Berufliche Bildung in Bamberg gemeinsam einen Workshop mit 11 InnoVET-Projekten durchgeführt. Der Workshop „Innovationen durch Forschung stärken – Austauschprozesse zwischen Wissenschaft und Praxis am Beispiel des InnoVET-Programms“ fand vom 21. bis 22. März 2023. Dabei konnten Teilnehmende Wissenschaft und Praxis zusammen erleben. Die Themen Attraktivität, Vernetzung und Interaktion bei der Entwicklung von Berufsbildungsinnovationen standen im Vordergrund.
Mehr Informationen zum erfolgreichen Workshop finden Sie hier
Vom 20.-21. Oktober 2022 haben wir unseren ersten Projektworkshop als trilaterale Begleitforschung in Präsenz im BIBB veranstaltet. Im Mittelpunkt stand der intensive Austausch aller Vertreter/-innen der trilateralen Begleitforschung aus dem BIBB, Magdeburg und Paderborn zu den jeweiligen Forschungsschwerpunkten der Standorte. Im Sommer und Herbst wurden qualitative Erhebungen mit InnoVET-Projekten durchgeführt, die aktuell ausgewertet werden, sodass erste Ergebnisse daraus diskutiert werden konnten. Außerdem sind wir in die konkrete Planung gemeinsamer öffentlicher Vernetzungsarbeit und Verbreitung der Ergebnisse in der Wissenschafts- oder Praxiscommunity gegangen, bei der wir auch die InnoVET-Praxisprojekte integrieren.
Am 28. April fand bei einem virtuellen Workshop erfolgreich ein erstes Kennenlernen zwischen der Begleitforschungsgruppe und den Projektleitungen der 17 Verbundprojekte statt.
Auf dem Weg zum Prototyp -Transferorientierte Gestaltung von Innovationsprogrammen durch die integrative Vernetzung von Forschung und Praxis
Peitz, Nina-Madeleine; Ertl, Hubert | 2024
Kölner Zeitschrift für Wirtschaft und Pädagogik : WP; 38 (2023), H. 74; Seite 5-37
Warum es ein Marketing für die Berufsbildung braucht – Zwei Fallstudien über die Verbesserung der Durchlässigkeit durch innovative Fortbildungen auf der DQR-Stufe 5
Peitz, Nina-Madeleine; Müller-Wegner, Max; Ertl, Hubert | 2023
1 Online-Ressource (20 Seiten)
Schnittstelle zwischen Programmen und Forschung – Die Forschungsbegleitung InnoVET
Ertl, Hubert; Peitz, Nina-Madeleine | 2023
Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2023. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung, Bonn; Seite 382-385
Gemeinsam mehrgleisig an einem Strang. Begleitforschung in InnoVET als Grundlage für nachhaltige Translationsprozesse bei Programmdurchführungen
Ertl, Hubert; Peitz, Nina-Madeleine | 2022
Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik : ZBW; 118 (2022) H. 4; Seite 659-669
Berufliche Fortbildung – gleichwertige Alternativen zum Hochschulabschluss : erste Erkenntnisse aus dem Innovationswettbewerb InnoVET
Bednarz, Sigrid; Martens, Stephanie; Peitz, Nina-Madeleine | 2023
Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : BWP; 52 (2023) H. 1; Seite 35-38