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Studierendenbefragung zur Attraktivität der beruflichen Bildung (StAB)

Mittels einer Online-Befragung, die in Kooperation mit der Universität Maastricht durchgeführt wurde, will das BIBB erforschen, wie attraktiv die berufliche Bildung als Alternative zum Studium oder als Anschlussoption für Studierende und Studienaussteiger/-innen ist.

Steigende Studienanfängerzahlen auf der einen und rückläufige Zahlen neu abgeschlossener Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung auf der anderen Seite: das sind die Ergebnisse, die bisherige Erhebungen aufweisen. Wie sieht es jedoch konkret mit der Wahrnehmung und Einschätzung der Studierenden und (potenziellen) Studienaussteigenden hinsichtlich der Attraktivität der beruflichen Bildung aus? An welchen Faktoren lässt sich ein Für oder ein Wider im Bildungswahlverhalten festmachen? Zwar existieren vom BMBF geförderte Programme wie JOBSTARTER plus, dessen zentrales Ziel die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist und das unter anderem Studienaussteigern Wege in die berufliche Bildung aufzeigt – empirische Untersuchungen jedoch gibt es bisher nahezu keine. Was also sind die Beweggründe für Studierende und Studienaussteigende, den einen oder den anderen Weg einzuschlagen?

Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich durch die Förderung der Durchlässigkeit zwischen der hochschulischen und der beruflichen Bildung auch gleichzeitig die Attraktivität des Berufsbildungssystems erhöht. Ob dem tatsächlich so ist und welche konkreten Maßnahmen es aus Sicht von Studierenden beziehungsweise Studienaussteigenden bräuchte, um diesem Rechnung zu tragen, wurde bisher allerdings noch nicht erforscht. Gerade im Hinblick auf die Integration von Studienaussteigenden in das berufliche Ausbildungssystem ist bisher ungeklärt, welche Mechanismen (beispielsweise über die Anrechnung im Studium erworbener Kompetenzen) als sinnvoll und unterstützend erachtet werden.

Hier setzt das BIBB-Projekt "Studierendenbefragung zur Attraktivität der beruflichen Bildung“ an. Projektgrundlage ist eine onlinebasierte Fragebogenerhebung, die in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Universität Maastricht durchgeführt wurde und sich an die seit September 2012 halbjährlich erscheinende Studienreihe "Fachkraft 2020“ angliedert.

Ziel der Studierendenbefragung ist es, erste Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie attraktiv die berufliche Bildung von Studierenden in grundständigen Studiengängen und (potenziellen) Studienaussteigenden in Deutschland de facto bewertet wird und welche Faktoren hierauf Einfluss nehmen. Der Fokus liegt dabei auf der dualen Berufsausbildung sowie der beruflichen Fortbildung nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) beziehungsweise Handwerksordnung (HwO).

Schwerpunkte der Erhebung bilden daher Fragen zum allgemeinen Image der beruflichen Bildung sowie zur Attraktivität der beruflichen Bildung im individuellen Bildungsverlauf der Befragten aus retrospektiver, aktueller und prospektiver Sicht.

Aus den Ergebnissen der Studierendenbefragung sollen zudem Hinweise zur Beantwortung unter anderem folgender Fragestellungen der aktuellen bildungspolitischen Debatte gewonnen werden: Welcher Wert wird einer Berufsorientierung (BO) in der gymnasialen Oberstufe hinsichtlich der Berücksichtigung einer beruflichen Ausbildung als Alternative zum Studium beigemessen? Welche Rahmenbedingungen sind für Studienaussteigende für den Übergang in die duale Berufsausbildung wichtig (z. B. gesonderte Berufsschulklassen)? Welche Relevanz haben berufliche Weiterbildungsangebote auf den Niveaus 6 und 7 des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen) als Anschlussformate nach einem Studium?

Die Haupterhebung startete am 7. September 2015 und endete am 21. September 2015.

Die Ergebnisse sind in der Reihe Wissenschaftliches Diskussionspapier (Heft-Nr.: 183) erschienen. Die Publikation ist kostenlos als PDF-Datei verfügbar. Weitere Informationen zur Publikation und die Downloaddatei finden Sie unter folgendem Link

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