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Kompetenzzentrum Kfz – Digitalisierung und Vernetzung im Fahrzeug

Der Strukturwandel durch digitale Technologien in der Fahrzeugbranche erfordert eine zeitgemäße Qualifizierung von Auszubildenden und Beschäftigten. Die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) plant daher, ein „Kompetenzzentrum Kfz“ aufzubauen, um die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) und Weiterbildung der Fachkräfte im Kfz-Bereich an die Erfordernisse der Digitalisierung anzupassen.

Ein Auto fährt auf einer Straße.

Das Vorhaben baut auf der bisherigen Projektarbeit am Kompetenzzentrum (Komzet) (Juni 2019 bis September 2022) der GLW Arnsberg mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB-INA) in Lemgo und der TU Dortmund, UNESCO-Lehrstuhl „Internationale Bildungskooperation, Berufs- und Betriebspädagogik“ auf. Konkret wurde mit dem DAS eine Software zur Begleitung des Lernprozesses der Auszubildenden an konventionellen Dreh- und Fräsmaschinen entwickelt. Das System visualisiert über ein Tablet betriebliche Arbeitsaufträge als Lernaufgaben (z. B. Lernvideos, Texte, Eingabefelder usw.). Diese Lernaufgaben (etwa die Herstellung von Werkzeugen) lassen sich dann direkt an unterschiedlichen Dreh- und Fräsmaschinen ausführen und entsprechende Teile produzieren. Auszubildende der Metall- und Elektroindustrie erlernen dadurch Schritt für Schritt Kompetenzen anhand praxisnaher, projektbezogener Situationen. Den künftigen Fachkräften werden sowohl die nötigen Fertigkeiten als auch Anforderungen des betrieblichen Alltags vermittelt. Das Ausbildungspersonal wird durch den digitalen Assistenten unterstützt und zeitlich entlastet.

Die Kfz-Branche befindet sich im Umbruch: Moderne Fahrzeuge parken selbstständig ein und fahren (teilweise) autonom. Sie sind mit anderen Geräten wie Smartphones vernetzt und verfügen über immer mehr Technologien, die das Fahren sicherer, komfortabler und ökologischer machen. Die Entwicklung der digitalen Fahrzeugkomponenten verläuft dabei rasant, wodurch sich u. a. der (internationale) Wettbewerbsdruck erhöht. Berufsbilder verändern sich. Insbesondere Themen wie Digitalisierung und Vernetzung gewinnen an Bedeutung und stellen Fachkräfte vor Herausforderungen.

Das angehende Kompetenzzentrum Kfz möchte daher zukunftsweisende Technologien in die ÜBA und in die Weiterbildung implementieren und Auszubildende wie Fachkräfte befähigen, diese in ihrem Berufsalltag anzuwenden.

Konkret ist vorgesehen, Themen wie Automotive-Ethernet, mobile und kommunizierende Elektronik sowie Vernetzungssysteme in Schulungskonzepte und Curricula zu integrieren und mit modernen Lernformaten (z. b. digitales Lernen, Lernmanagementsysteme) zu vermitteln. Auszubildende wie Fachkräfte sollen so das notwendige Know-how im Bereich „Digitalisierung und Vernetzung im Fahrzeug“ sowie zur technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Fahrzeugentwicklung erwerben. Ferner zielt das Kompetenzzentrumprojekt darauf ab, kleine und mittelständische Betriebe aus der Region zu befähigen, technologische Entwicklungen der Automobilbranche anzuwenden, Fachkräfte zu halten und am Markt leistungsfähig und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein selbstfahrendes Kfz-Modell durchquert einen Parcours.

Komzetprojekt erprobt erstes Training zum autonomen Fahren

Das im Aufbau befindliche Kompetenzzentrum (Komzet) Kfz „Digitalisierung und Vernetzung im Fahrzeug“ hat sein neu entwickeltes Training zu den Grundlagen „Autonomes Fahren“ erprobt. Vom 28. bis 30. Januar 2025 erwarben die Teilnehmenden Kompetenzen im Bereich der modernen Fahrzeugtechnik.