BP:
 

Delegation aus Malaysia zu Gast im BIBB

Fachaustausch zu Datenmanagement und strategischer Nutzung von Daten aus der beruflichen Bildung

15.05.2025

Die Delegation aus Malaysia mit den BIBB-Mitarbeitenden in der Mitte: Felix Lukowski, Michael Wiechert, Robyn Schmidt und Johanna Elsässer

Anfang Mai besuchte eine hochrangige Delegation der malaysischen Regierung das BIBB, um sich über Datenmanagement und strategische Nutzung von Daten aus der beruflichen Bildung zu informieren und auszutauschen. 

Der Arbeitsbereich 3.2 hatte ein intensives Programm für die malaysischen Gäste vorbereitet: Nach einer kurzen Einführung in das BIBB und in die Grundlagen des dualen Berufsbildungssystems in Deutschland gaben zwei Experten aus der Forschungsabteilung Einblicke in die datenbezogene wissenschaftliche Arbeit des BIBB: 

Felix Lukowski vom Forschungsdatenzentrum des BIBB stellte die im BIBB generierten oder verarbeiteten Daten sowie deren Aufbereitung vor. Die konkreten Beispiele für Forschungsdaten, die vom Forschungsdatenzentrum bereitgestellt werden, stießen bei den Gästen aus Malaysia auf großes Interesse. Beispielsweise untersucht das BIBB regelmäßig in repräsentativen Betriebsbefragungen das Kosten-Nutzen-Verhältnis der betrieblichen Ausbildung. Nicht zuletzt gab es auch zu den datenschutzrechtlichen Bestimmungen bei eigenen Erhebungen einige Nachfragen. 

Robyn Schmidt legte in seinem Vortrag den Fokus auf die indikatorengestützte Berufsbildungsberichterstattung und damit auch die strategische Nutzung von Berufsbildungsdaten. Mit Beispielen aus der Praxis zeigte er auf, wie das BIBB politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit Daten zur Verfügung stellt, damit diese auf der Grundlage Entwicklungen messen und beeinflussen können. Hierbei bezog er sich zum Beispiel auf die seit 2020 gesetzlich erweiterten Zugangsmöglichkeiten zur dualen Berufsausbildung (BBiG/HwO) in Teilzeit und inwieweit infolge tatsächlich auch mehr Personen von dieser Teilzeitoption Gebrauch machen als zuvor (Spoiler I: kaum, siehe entsprechende Publikation). Weiterhin stellte Robyn Schmidt eindrucksvoll dar, wie die Berufsbildungsstatistik beispielsweise Hinweise zum Gelingen der Eingliederung von Geflüchteten in die berufliche Bildung und in den Arbeitsmarkt geben kann (Spoiler II: Bei Geflüchteten, die sich für eine duale Berufsausbildung entscheiden, dauert es von der Ankunft in Deutschland etwa fünf Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss und dem Eintritt in den Arbeitsmarkt, siehe Publikation).

Die malaysischen Expertinnen und Experten stellten zahlreiche Nachfragen und brachten auch eigene Erfahrungen ein – so ergab sich ein sehr lebendiger Austausch mit vielen Erkenntnissen und Anknüpfungspunkten für die eigene Arbeit – in Malaysia und für das BIBB in Deutschland.   

Hintergrund
Angefragt worden war der Besuch über das Internationale Zentrum für Berufsbildung der UNESCO-(UNEVOC) in Bonn, das für die Delegation ein mehrtägiges Besuchsprogramm in Deutschland organisiert hatte. Das BIBB ist seit 1994 nationales UNEVOC-Center und bringt sich seitdem aktiv in dem Netzwerk für die berufliche Bildung ein. 

Beim Besuch im BIBB dabei waren Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Ministerien, die in Malaysia mit dem Thema Berufsbildung befasst sind:

  • das Ministerium für Höhere Bildung, 
  • der beim Premierminister angesiedelte Nationaler Rat für Berufsbildung, 
  • das Ministerium für Humanressourcen,
  • das Ministerium für ländliche und regionale Entwicklung,
  • das Landwirtschaftsministerium, 
  • das Ministerium für Jugend und Sport,
  • das Ministerium für Plantagenanbau und Rohstoffe,
  • das Ministerium für Tourismus und Kultur,
  • das Innenministerium,
  • das Verteidigungsministerium, 
  • das Familienministerium sowie
  • die nationale Baubehörde.