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Gemeinsame Aktivitäten vertiefen

Schweizer Berufsbildungsexperten besuchen BIBB

Das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung hat das BIBB besucht. Bei intensiven Gesprächen zwischen Schweizern und Deutschen ging es darum, sich besser kennenzulernen und gemeinsame Aktivitäten zu vertiefen.

Gemeinsame Aktivitäten vertiefen

„Früh übt sich, was ein Meister werden will“. So heißt es bekanntlich in jenem Stück, das wie kein zweites die Schweiz und Deutschland verbindet — in Schillers „Wilhelm Tell“. Das Wissen darum eint Schweizer und Deutsche ebenso wie die Erkenntnis, dass nach dem frühen Üben etwa in der Schule noch andere Stationen anstehen, bevor es zur Meisterschaft kommen kann: darunter ein Studium oder eine berufliche Ausbildung. Umso wichtiger ist es, dass jene, die in den jeweiligen Ländern mit beruflicher Bildung befasst sind, einander gut kennen und die gemeinsamen Aktivitäten vertiefen.

Vor diesem Hintergrund besuchten führende Repräsentanten des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das deutsche Partnerinstitut der Schweizer Einrichtung. Wie in Referaten beider Seiten deutlich wurde, können die Institute bereits auf eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. 2007 gab es das erste Kooperationsabkommen, und im Februar 2014 wurde dies für weitere fünf Jahre verlängert. Das koordinierte Wirken basiert dabei auf drei Pfeilern: Es gibt eine projektbezogene Zusammenarbeit insbesondere bei Forschung und Entwicklung, eine Beteiligung in Beiräten sowie einen Informationsaustausch zu Forschung und Praxis beruflicher Bildung in Form von Kontaktseminaren.

Gleichwohl gelte es, die Kooperation über die Grenzen hinweg weiter zu intensivieren. Darauf verständigten sich der Präsident des BIBB, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, und der Präsident des EHB-Rates, Dr. Philippe Gnaegi. Esser stellte heraus, dass wachsende Internationalität in der beruflichen Bildung gerade deswegen notwendig und angemessen sei, weil Unternehmen zunehmend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchten, die über internationale Erfahrung und interkulturelle Kompetenz verfügten. „Das gilt auch für mittelständische Betriebe“, betonte Esser. Gnaegi wiederum bezeichnete es als wichtigen Teil der „Strategie 2022“ des EHB, die Brücken zu externen Partnern zu stärken. Ein sehr gutes Beispiel dafür sei die langjährige Mitarbeit einer EHB-Kollegin im Redaktionsgremium der BIBB-Zeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“.

Womit befasst sich das „Observatorium für Berufsbildung“ des EHB? Wie steht es um die Forschungskooperation zu Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung in Deutschland und der Schweiz? Welche Ansätze sowie Strategien verfolgen Schweizer bzw. Deutsche auf internationalem Parkett en detail, und wie können die Institute einander bei der Umsetzung unterstützen? Um diese Fragen kreisten weitere Präsentationen und Diskussionen während des Treffens. Es ging also etwa um eine Kompetenzstelle, die sich zeitnah mit berufsbildungsbezogenen Trends auseinandersetzt; um praktische Aspekte; und um Erfolgsrezepte sowie Maßnahmen zur Internationalisierung. Weitere Annäherungen zwischen EHB und BIBB sind von einem Workshop zur Attraktivitätssicherung dualer Ausbildung zu erwarten, den Gnaegi und Esser für das kommende Jahr vereinbarten.