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Zeitreise – 10er-Jahre: Das BIBB im Zeichen der Digitalisierung

Gründung

Gründung

Vom Lehrling zum Auszubildenden – Mit dem Berufsbildungsgesetz wurden einheitliche Ausbildungsstandards und das Bundesinstitut für Berufsbildungsforschung (BBF) geschaffen.

70er-Jahre

70er-Jahre

Berufsbildungsforschung, Programme und Ausbildungsstandards – Die Umwandlung vom BBF zum Bundesinstitut für Berufsbildung brachte neue Aufgaben und Kompetenzen.

80er-Jahre

80er-Jahre

Von der Lehrstellenkrise bis zur Wiedervereinigung - Für das BIBB: zunehmende internationale Anerkennung und Vernetzung bei gleichzeitigem Kampf um seinen Fortbestand.

90er-Jahre

90er-Jahre

Wie vereint man zwei Berufsbildungssysteme und Berufsbildungsinstitute? Darüber hinaus standen die Neuordnung der Forschung sowie der Umzug des BIBB an.

00er-Jahre

00er-Jahre

Mit Aufbruchsstimmung ins neue Jahrtausend – Dank zahlreicher neuer Programme wuchs das BIBB weiter. Wegweisend waren auch die schwierige Ausbildungsplatzsituation und die erneute Evaluation der Forschungsarbeit.

10er-Jahre

10er-Jahre

Digitalisierung prägt die 10er-Jahre wie kein anderes Thema. Die großen bundespolitischen Themen Flucht und Migration und Nachhaltigkeit prägen ebenfalls die Arbeit des BIBB vor allem auch international.

Große Themen der 2010er Jahre

Die Digitalisierung bestimmt nicht nur die fachliche Arbeit in der Berufsbildung, sondern auch die interne Entwicklung des Instituts.

Das BIBB weitet seine Aktivitäten international in Beratung, Entwicklung und Forschung aus.

Die hohen Zuwanderungszahlen von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 stellen auch das BIBB im Hinblick auf die Integration der Menschen in den Ausbildungs- und Stellenmarkt vor neue Herausforderungen.

Das BIBB ist im Rahmen der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung in zahlreichen Netzwerken und vor allem auch im Bereich der Modellversuche aktiv.

Die Entwicklung des Ausbildungsstellenmarkts ist ambivalent.

Die Neustrukturierung der Forschung sowie der Aufbau eines Graduiertenkollegs sind Folgen der erneuten Evaluation der BIBB-Forschung 2016/2017.

Im Rahmen des 2017/2018 durchgeführten Strategieprozesses erhält das BIBB eine neue Organisation und legt die Strategie 2025 fest.

Die Pflegeberufe halten Einzug in das BIBB.

Das BIBB weiter im Aufwind

Das BIBB startet in das neue Jahrzehnt mit einem neuen Präsidenten: Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser wird am 1. Mai 2011 Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung und beginnt seine Amtszeit mit dem im Herbst des Jahres stattfindenden 6. BIBB-Berufsbildungskongress in Berlin, der unter dem Motto „Kompetenzen entwickeln – Chancen eröffnen“ stand. Zum 1. September 2017 erfolgt auch ein Wechsel auf dem zweiten „Chefsessel“: Prof. Dr. Hubert Ertl tritt als Forschungsdirektor und Ständiger Vertreter des Präsidenten die Nachfolge von Prof. Dr. Reinhold Weiß an. Das Jahrzehnt ist für das BIBB durch ein stetiges Wachstum gekennzeichnet, was sich sowohl in der Zahl der mittlerweile 749 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand Januar 2020) widerspiegelt als auch damit verbunden in einem großen Aufwuchs neuer Aufgaben und Aktivitäten. 

Prof. Dr. Schavan (Bundesbildungsministerin von 2005 bis 2013), Christian Wulff (Bundespräsident von 2010 bis 2012) und Prof Dr. Friedrich Hubert Esser (Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung seit 2011) anlässlich des BIBB-Fachkongresses 2011

Die Digitalisierung als zentrale Herausforderung für die Berufsbildung und für das BIBB

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ausbildungsberufe und Berufe allgemein bzw. auf die Arbeitswelt im Ganzen? Hierzu hat das BIBB umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gestartet.

Wie verändert die Digitalisierung das Lernen innerhalb der beruflichen Bildung? Hierzu hat das BIBB umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gestartet.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung für den Wissenstransfer des BIBB nach außen und auf das Arbeiten im BIBB selbst (externes und internes Wissensmanagement)? Zu nennen sind die Stichworte www.bibb.de, Twitterkanal @BIBB_de, Open-Access-Initiative, Umsetzung des eGovernment-Gesetzes.

Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen und internationalen Organisationen

Die internationale Zusammenarbeit wird erheblich ausgebaut. Exemplarisch stehen hierfür die Kooperation mit dem internationalen Berufsbildungszentrum der UNESCO UNESCO-UNEVOC sowie der Aufbau einer vietnamesischen Berufsbildungsberichterstattung zusammen mit dem NIVT.

Das Internationale Handbuch der Berufsbildung

Das BIBB übernimmt im Jahr 2011 die Herausgeberschaft des IHBB. In dem Handbuch werden Berufsbildungssysteme verschiedener Länder vergleichend beleuchtet.

Anerkennung in Deutschland

Die Bundesregierung verabschiedet 2012 das Anerkennungsgesetz, das es Personen mit einer ausländischen Berufsqualifikation ermöglicht, diese in Deutschland anerkennen zu lassen. Das BIBB trägt mit wissenschaftlicher Begleitung und dem Service-Portal „Anerkennung in Deutschland“ zur Umsetzung bei.

GOVET

Im September 2013 startet die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation (GOVET – German Office for International Cooperation in Vocational Education and Training). GOVET nimmt zahlreiche Aufgaben im Bereich der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit wahr. 

Erasmus+

2014 wird das Aufgabenspektrum der Nationalen Agentur „Bildung für Europa“ durch die Beauftragung mit der Umsetzung des Programms Erasmus+ im Bereich der Berufsbildung und Erwachsenenbildung erweitert. 2019 kommt das Programm AusbildungWeltweit hinzu, das die Mobilität von Auszubildenden fördert.

Flucht und Migration

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BIBB arbeiten seit vielen Jahren in dem Themenfeld Flucht und Migration. Seit den hohen Zuwanderungszahlen von Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 haben sie diese Arbeit verstärkt. Dabei konzentrieren sie sich in Forschung, Entwicklung und bei der Umsetzung von Programmen und Projekten darauf, wie die Integration von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten in Ausbildung, Weiterbildung und Beschäftigung gelingen kann. Die vielfältigen Aktivitäten wurden durch das Programm „Berufsorientierung für Flüchtlinge“ ergänzt. Berücksichtigt werden dabei individuelle und betriebliche Perspektiven. Auch die Sicht von Bildungsträgern und Berufsbildungsexpert/-innen wird mit einbezogen. Zum einen werden hierfür bestehende Datenquellen benutzt, zum anderen eigene Erhebungen durchgeführt. Weitere Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Nachfrage junger Geflüchteter nach beruflicher Ausbildung sowie die Auswirkungen der Neuzuwanderung auf Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

Nachhaltigkeit

Energieeffizient und ressourcenschonend produzieren und arbeiten, aber wie? Berufsbildung ist der Schlüssel, denn sie fördert Kompetenzen für nachhaltiges Arbeiten und Wirtschaften. Im Rahmen der Neuentwicklung und Modernisierung von Berufen wirken Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BIBB aktiv an der Etablierung des Themas Nachhaltigkeit in der beruflichen Bildung mit. 18 Verbundprojekte wurden im Modellversuch „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung 2015–2019 (BBNE)“ vom BIBB gefördert. Aufbauend auf den Ergebnissen aus den vorigen Jahren geht es nun um die strukturelle Verankerung von nachhaltiger Entwicklung in der beruflichen Bildung unter dem Schwerpunkt „Berufsbildung für Nachhaltige Entwicklung im Transfer für Ausbildungspersonal 2020-2022“. Im Rahmen des Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015-2019 (WAP), der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sowie der BMUB-Programme zu nachhaltigem Wirtschaften und Ressourceneffizienz tragen die Expert/-innen des BIBB maßgeblich dazu bei, Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung bildungspolitisch weiterzuentwickeln.

Forschung und Graduiertenkolleg

Nachdem die beiden Evaluierungen des BIBB 1984/85 und 2004/05 viel Kritik und Diskussionen hervorgerufen hatten, wurde dem BIBB in einer weiteren Evaluierung durch den Wissenschaftsrat im Januar 2017 eine „Beachtliche Entwicklung“ attestiert. Auf der Basis dieser Evaluation und unter Leitung des Forschungsdirektors Prof. Dr. Hubert Ertl, der im September 2017 die Nachfolge von  Prof. Dr. Reinhold Weiß angetreten hat, wird die Forschung anhand von 5 Themenclustern neu strukturiert:

- Digitale Transformation,
wie zum Beispiel BIBB-Projekt: Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der beruflichen Bildung
- Betriebliches Entscheiden und Handeln,
wie zum Beispiel Betriebliche Ausbildungsbeteiligung
- Berufliches Lernen,
wie zum Beispiel Kompetenzentwicklung in der Berufsbildung​​​​​​​
- Berufsorientierung und Übergänge,
wie zum Beispiel BA/BIBB-Bewerberbefragungen​​​​​​​
- Berufliche Segmentierung in der Ausbildung,
wie zum Beispiel Qualifikationsnachfrage und Arbeitsmarkteintritt in der Schweiz​​​​​​​

Außerdem wird die Forschung im BIBB gestärkt: Das BIBB erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzielle Mittel für sein Graduiertenförderungsprogramm. Im Programm „Graduiertenförderung in der Berufsbildungsforschung“ werden bis zu 25 Nachwuchskräfte aus unterschiedlichen Disziplinen der Berufsbildungsforschung gefördert. Die Implementierung des Programms beginnt 2019.

Ausbildungsplatzsituation

Das Jahrzehnt ist auch von regional sehr unterschiedlichen Veränderungen auf dem Ausbildungsmarkt gekennzeichnet: Auf der einen Seite sichert die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland ein großes Ausbildungsplatzangebot. Andererseits wählen immer weniger junge Menschen einen Weg ins duale Ausbildungssystem, die Studierendenzahlen nehmen im Gegenzug zu. Ausbildungsplatznachfrage und -angebot klaffen besonders regional bisweilen weit auseinander. Der immer größer werdende Facharbeitermangel hat eine Ursache in diesen sogenannten Passungsproblemen. Das BIBB beobachtet den Ausbildungsmarkt kontinuierlich seit vielen Jahren und hat zahlreiche Studien zu den Entwicklungen vorgelegt und Programme umgesetzt, die dieser Situation entgegensteuern.

Pflegeberufe

Auch das Pflegeberufegesetz (PflBG) sieht für das BIBB neue Aufgaben vor. 2019 entsteht ein neuer Arbeitsbereich, der zahlreiche Aufgaben zur Unterstützung der Ausbildungspraxis bearbeitet und ein Forschungs- und Monitoring-Programm zu den neuen Pflegeausbildungen aufbaut. Die Geschäftsstelle nach dem PflBG ist im BIBB verortet.

Strategieprozess

Für die gesamte Weiterentwicklung führte das BIBB 2017 und 2018 einen umfangreichen Strategieprozess durch. Ergebnis ist die BIBB-Strategie 2025 und die damit verbundene Neuorganisation des Hauses. Ein zentrales Element war dabei die Fokussierung einer Programmabteilung, in der künftig alle Programme, die dem BIBB vom Bundesministerium für Bildung und Forschung übertragen werden, gebündelt sind.

Erfolgreicher BIBB-Fachkongress 2014

Jubiläen und Fachkongresse

Ein Höhepunkt für die Außenwahrnehmung des BIBB war sicherlich der in Berlin durchgeführte internationale Berufsbildungskongress im Jahr 2014 unter dem Motto „Berufsbildung attraktiver gestalten – mehr Durchlässigkeit ermöglichen“.

Im April 2018 feierte das BIBB die 10. Ausgabe des Datenreports. Seit 1977 informiert der Berufsbildungsbericht jährlich über zentrale Entwicklungen der Berufsbildung. Seit 2009 gibt es zum Berufsbildungsbericht den vom BIBB herausgegebenen Datenreport.

Der zweite große internationale Fachkongress der 2010er-Jahre fand 2018 zum Thema „Für die Zukunft lernen: Berufsbildung von morgen – Innovationen erleben“ statt, bei dem mehr als 800 ExpertInnen über die Zukunft der beruflichen Bildung diskutierten.

Das Berufsorientierungsprogramm (BOP) feierte im Dezember 2018 sein 20-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums wurde auf der 8. BOP-Jahrestagung vor allem der Blick auf die Zukunft der Berufsorientierung gerichtet.

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des BBiG im September 2019 erfolgte eine Würdigung dieses für den Erfolg der Berufsbildung in Deutschland mitentscheidenden Werkes. Zudem hat das Gesetz den Grundstein für das heutige BIBB gelegt.