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Teachers and Trainers Network Deutschland

TTnet DE ist ein Netzwerk für Innovation bei der Qualifizierung des Berufsbildungspersonals. In ihm kooperieren Bildungsexperten der Wirtschaft, Gewerkschaften, Bildungsträger, Ausbilder- und Lehrerverbände, Schulen, Landesinstitute und Universitäten. Anknüpfend an das Brügge-Kommuniqué vom 7. Dezember 2010 will sich das Netzwerk in die deutsche und europäische bildungspolitische Diskussion aktiv einbringen.

Teachers and Trainers Network Deutschland

TTnet DE ist aus dem „Europäischen Forum für Schlüsselakteure und Entscheidungsträger im Bereich der Ausbildungs- und Lehrkräfte in der beruflichen Bildung“ entstanden und wird vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn koordiniert. Das Netzwerk möchte die Diskussion und den Erfahrungsaustausch über Tätigkeiten, Rollen und Qualifizierungswege des beruflichen Bildungspersonals fördern.

Zur Stärkung und Professionalisierung des Berufsbildungspersonals verfolgt das Netzwerk folgende zwei Ziele:

  • Das Berufsbildungspersonal hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Die Anerkennung seiner Leistung für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen sowie für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands soll daher erhöht werden.
  • Das Berufsbildungspersonal ist ein Schlüsselfaktor für die Qualität der beruflichen Bildung. Umso erstaunlicher ist es, dass angesichts veränderter Herausforderungen in der Arbeitswelt bis heute seine Funktion, seine Anforderungen und seine Qualifizierungswege erst in Ansätzen definiert und beschrieben sind. Hier will das Netzwerk mit seinen Aktivitäten mehr Transparenz schaffen, neue Forschungsfelder erschließen sowie Handlungsempfehlungen erarbeiten.

Als gemeinsame Arbeitsplattform haben sich die Mitglieder des Netzwerks auf folgende sieben Thesen geeinigt:

  1. Das Berufsbildungspersonal nimmt eine Schlüsselrolle ein
    Das Berufsbildungspersonal ist ein Schlüsselfaktor für die Qualität und Attraktivität beruflicher Bildung. Es leistet somit einen wesentlichen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sowie für die beruflichen und persönlichen Perspektiven ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  2. Für das Berufsbildungspersonal vollzieht sich ein Rollenwandel und eine Funktionserweiterung
    Durch die demografischen Veränderungen und den sich abzeichnenden Mangel an jungen Fachkräften, die heterogener gewordene soziokulturelle Herkunft der Lernenden, neue Formen der Arbeitsorganisation sowie durch die Notwendigkeit, die Kooperation und Vernetzung zwischen den Lernorten zu verbessern, ergeben sich veränderte Herausforderungen an die berufliche Bildung. Daraus sind für das Berufsbildungspersonal erweiterte Rollen und Funktionen erwachsen, für die es qualifiziert werden muss.
  3. Neue Herausforderungen verlangen eine Professionalisierung des Berufsbildungspersonals Neue lernerzentrierte-handlungsorientierte Lernkonzepte sowie die Kompetenzorientierung von Lernangeboten und Prüfungen erfordern eine gezielte Professionalisierung des Personals in der betrieblichen, über- und außerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung, in der schulischen Berufsbildung sowie im Bereich der Berufsbildungsdienstleister.
  4. Kontinuierliche Weiterbildung sichert die Qualität der beruflichen BildungUm die neuen Herausforderungen bewältigen und zugleich die Qualität in der beruflichen Bildung weiterentwickeln und sichern zu können, ist eine kontinuierliche Weiterbildung des Berufsbildungspersonals eine zentrale Voraussetzung. Dazu gilt es, geeignete Rahmenbedingungen für alle Berufsbildungsanbieter (Betriebe, Schulen, Universitäten, Bildungsträger) zu schaffen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auch auf solche bislang vernachlässigten Gruppen wie die ausbildenden Fachkräfte und das Prüfungspersonal gerichtet werden, deren Relevanz sich auch durch ihre große Zahl begründet.
  5. Mehr Durchlässigkeit und Kooperation bei den Bildungsgängen für das Berufsbildungspersonal sind erforderlich
    Aktuelle Entwicklungen in der beruflichen Bildung - Handlungs- und Prozessorientierung, Kompetenzbasierung, selbstgesteuertes Lernen – bewirken eine zunehmende Annäherung der Tätigkeitsfelder verschiedener Teilgruppen des Berufsbildungspersonals, zum Beispiel von Ausbildern und Lehrkräften an beruflichen Schulen. Geschaffen werden sollte daher eine höhere Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen für das betriebliche und schulische Berufsbildungspersonal durch Möglichkeiten der Anrechnung von staatlich anerkannten Fortbildungsabschlüssen in die berufspädagogische Qualifizierung an den Hochschulen sowie durch flexiblere Zugangswege. Dies setzt eine engere Kooperation und Abstimmung zwischen den Bildungsgängen für das betriebliche und schulische Berufsbildungspersonal voraus.
  6. Das Berufsbildungspersonal ist Förderer der europäischen Bildungszusammenarbeit und Wegbereiter für mehr Mobilität in Europa
    Da Europa nicht nur als Wirtschaftraum, sondern auch als Bildungsraum stärker zusammenwächst, sind zusätzliche Vorleistungen auf der nationalen Ebene erforderlich. So sollten beispielsweise angesichts des in Europa festzustellenden Professionalisierungstrends für das Berufsbildungspersonal die in Deutschland hoch entwickelten universitären Ausbildungsgänge, die berufspädagogischen Fortbildungsabschlüsse sowie Fortbildungsangebote für ausbildende Fachkräfte verstärkt in die weitere europäische Diskussion eingebracht werden.
  7. Das Netzwerk ist ein Gesprächsforum für alle relevanten Gruppen der beruflichen Bildung
    Die gesellschaftlich wichtige und zukunftsbedeutsame Funktion des Berufsbildungspersonals erfordert eine dringende Weiterentwicklung der Kooperation der relevanten Gruppen in der beruflichen Bildung. TTnet De bietet dazu eine Plattform und entwickelt zugleich Initiativen für Aktionspläne.