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Forschungskongress – Bildung und Versorgung in der Pflege gemeinsam gestalten

25.05.2023

Der Forschungskongress fand am 25. und 26. Mai 2023 in Bonn in Präsenz und online mit insgesamt ca. 500 Teilnehmenden statt.

Die pflegerische Versorgung kann nur sichergestellt werden, wenn sich die berufliche und hochschulischen Bildung an gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich ausrichtet. Diese Verbindung von Bildung und Versorgung stand im Zentrum des Forschungskongresses, der durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) veranstaltet wurde. Ziel des Kongresses war es, Lösungsansätze aus unterschiedlicher Perspektive darzustellen und zu diskutieren. Forschungsergebnisse sollten miteinander verknüpft werden. Die Akteurinnen und Akteure konnten sich in lockerer und kollegialer Atmosphäre miteinander vernetzen.

Über 200 Personen waren vor Ort in den Räumen des Gustav-Stresemann-Instituts und verfolgten zusammen mit ca. 300 Online-Teilnehmenden Beiträge zu den Themenfeldern „Bildungsarchitektur, Transparenz und Durchlässigkeit der Bildungswege“, „Digitalen Wandel gestalten“, „Ausbildungsqualität sichern“ und „Versorgungsqualität verbessern“. Insgesamt stellten 13 vom BIBB beauftragte Forschungs- und Entwicklungsprojekte ihre Arbeit vor. Zahlreiche weitere Projekte zur Pflegebildung und zum Pflegeberuf aus der Bildungs- und Versorgungsforschung waren mit Vorträgen, Symposien, Posterpräsentationen sowie Workshops vertreten.

Andreas Schulze vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) richtete in seinem Grußwort den Blick auf den Forschungsauftrag des BIBB, der mit dem Pflegeberufegesetz (PflBG) als dauerhafte Aufgabe fest verankert ist.

„Die Umsetzung des Forschungsprogramms und das Monitoring des BIBB liefern evidenzbasierte Grundlagen für politische Entscheidungen.“

Andreas Schulze, Leiter der Abteilung 3 „Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege“ im BMFSFJ

Markus Algermissen vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) begrüßte die Teilnehmenden vor Ort in Bonn und betonte die Wichtigkeit der Arbeit des BIBB für die Pflege in Deutschland:

„Das Forschungsprogramm des BIBB an der Schnittstelle von Politik, Wissenschaft und Pflegepraxis unterstreicht die große Rolle der Pflege in Deutschland!“

Markus Algermissen, Leiter der Unterabteilung 31 „Medizin- und Berufsrecht“ im Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Prof. Dr. Hubert Ertl, Forschungsdirektor und ständiger Vertreter des Präsidenten des BIBB, würdigte in seiner Rede die Erweiterung des Portfolios der Berufsbildungsforschung im BIBB um den sehr wesentlichen und wichtigen Bereich Pflege.

Die erste Keynote hielt Prof. Dr. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflege (DBfK). Sie lobte die Forschungsinitiativen, mit deren Hilfe dem Mangel an evidenzbasiertem Wissen in der Pflege deutlich entgegengewirkt werden könne. 

„Es gibt eine deutliche Zunahme älterer Menschen. Die Geburtenzahlen sind zurückgegangen. Wir haben also insgesamt weniger junge Menschen, die in die (Pflege-) Ausbildung eintreten können.
Es braucht auch mehr Menschen, die eine einheitlich geregelte Pflegeassistenz Ausbildung durchlaufen. Das wünschen wir uns auch aus dem Berufsfeld heraus. Damit wir eine Durchlässigkeit sicherstellen können.“

Prof. Dr. Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), Christine Vogler, stellte die Themen vor, mit denen sich die Pflegebildung derzeit beschäftigen müsse. Dabei seien Bildungs- und Versorgungseinrichtungen an definierte Qualitätskriterien gebunden, um das fachlich anspruchsvolle Niveau der Pflegeausbildung sicherzustellen. Kompetenzerweiterung, Handlungsautonomie und Selbstverwaltung seien die Voraussetzungen dafür, die Attraktivität des Pflegeberufes zu garantieren.

„Versorgung und Bildung müssen zusammen gedacht werden. Pflege braucht bundeseinheitliche Bildungsstrukturen und eine starke Pflegewissenschaft, deswegen ist diese Konferenz so wichtig.“

Christine Vogler, Präsidentin des DPR

Durch das Programm führte Dr. Monika Hackel, Leiterin der Abteilung 2 „Struktur und Ordnung der Berufsbildung“ im BIBB. In ihren Schlussworten hob sie abermals die Herausforderungen hervor, die für die Pflege bezüglich der Durchlässigkeit der Bildungswege, der digitalen und technischen Entwicklungen im Gesundheitsbereich sowie der Sicherung der Ausbildungs- und Versorgungsqualität bestehen. Der Forschungskongress habe zahlreiche Gelegenheiten geboten, hierfür Lösungswege aufzuzeigen. 

Zum Kongress ist auch ein Abstractband (s. rechts in Spalte) mit allen auf dem Kongress vertretenen Beiträgen erschienen.

Impressionen