Duale Ausbildungsberufe rund ums Wasser
22.03.2024
Der Internationale Weltwassertag am 22. März macht auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage aufmerksam. Entlang des Wasserkreislaufs gibt es spannende und vielseitige Ausbildungsberufe mit interessanten Weiterentwicklungsmöglichkeiten, von denen drei im vergangenen Jahr neu geordnet wurden.
Im Jahr 2023 wurden die vier umwelttechnischen Berufe neu geordnet und fit für die Zukunft gemacht. Um die veränderten Anforderungen angemessen abzubilden, wurden die drei Ausbildungsberufe rund um den Wasserkreislauf umbenannt in:
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Wasserversorgung,
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Abwasserbewirtschaftung und
- Umwelttechnologe/Umwelttechnologin für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen.
Wichtige Aspekte der Neuordnung waren die Themen Digitalisierung, Klimawandel und kritische Infrastruktur, aber auch veränderte technische und rechtliche Rahmenbedingungen.
Damit unser Trinkwasser in vorgegebener Qualität verfügbar ist, bereiten "Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Wasserversorgung" das Wasser auf. Sie arbeiten in Betrieben der Wasserversorgung und bedienen, überwachen und warten dort die Anlagen zu Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Überwachung der Betriebsabläufe, die Probenentnahme und -auswertung sowie die Verlegung von Rohrleitungen. Die Absolventinnen und Absolventen des Berufes können sich zum "Wassermeister"/zur "Wassermeisterin" fortbilden.
"Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen" betreuen je nach Schwerpunkt das Rohr- und Kanalnetz oder industrielle Rohrleitungen und Anlagen, um das Abwasser zur Kläranlage zu leiten. Sie reinigen, prüfen und reparieren die Leitungen und Kanäle. Dazu nutzen sie Spezialfahrzeuge mit High-Tech-Ausrüstung und ferngesteuerte Kanalroboter. Auch hier gibt es eine Meisterfortbildung für Rohr-, Kanal- und Industrieservice.
In der Kläranlage wird das Abwasser gesammelt und aufbereitet. Die "Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung" überwachen die Abläufe während der Wiederaufbereitung des Wassers und die Funktion der Abwasserkanäle. Im Kontext des Klimawandels ist die Regenwasserbewirtschaftung als neuer Tätigkeitsbereich hinzugekommen. Außerdem warten und reparieren sie die technische Ausstattung wie Maschinen, Pumpen und Motoren, nehmen Proben und untersuchen diese im Labor. Als Weiterentwicklungsmöglichkeit kann eine Fortbildung zum "Abwassermeister"/zur "Abwassermeisterin" absolviert werden.
Die "Wasserbauer/Wasserbauerinnen" sind zuständig für die Unterhaltung der Bundes- und Landeswasserstraßen und des Küstenbereichs. Sie bauen und warten z.B. Uferbefestigungen, Schleusen, Dämme und Deiche. Außerdem kümmern sie sich um den Betrieb und die Unterhaltung von Talsperren, um den Hochwasserschutz und die Eisabwehr. Der zugehörige Fortbildungsabschluss heißt "Wasserbaumeister/Wasserbaumeisterin".
Die "Fachkräfte für Wasserwirtschaft" planen gemeinsam mit Ingenieuren den Bau von Wasser- und Abwasserleitungen und Anlagen zur Wasserver- und -entsorgung. Neben vielen anderen Aufgaben sind sie an den Festsetzungsverfahren für und der Überwachung von Wasserschutzgebieten beteiligt und kontrollieren Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen.
Zum Schluss noch ein Ausblick auf kommende Entwicklungen: In den nächsten Jahren sollen auch die zu den Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen gehörenden Aufstiegsfortbildungen zum Fachmeister zu modernisiert werden. Diese werden dann auch die neue Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ tragen.
Weitere Informationen zu den einzelnen Aus- und Fortbildungsberufen sind auf dieser Seite verlinkt.