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Mit dualen Ausbildungsberufen nachhaltig durchstarten

Der Schutz von Umwelt und Klima ist wichtig wie nie. Duale Ausbildungsberufe eröffnen vielfältige Möglichkeiten, um zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen und eine nachhaltigere Zukunft mitzugestalten.

Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig. Neben einschlägigen „Umweltberufen“ gibt es eine große Vielfalt an Berufen, die einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick erfolgen, der allerdings aufgrund der Vielzahl der dualen Ausbildungsberufe nur ein Schlaglicht darstellen kann.

Umwelttechnische Berufe

Die Umwelttechnischen Berufe tragen die „Umwelt“ sogar im Namen. Sie spielen eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben.

  • Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Wasserversorgung bereiten das Trinkwasser auf.
  • Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung stellen sicher, dass das genutzte Wasser wieder gereinigt wird, damit es in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden kann.
  • Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen sorgen dafür, dass im privaten und öffentlichen Bereich das Kanalnetz bzw. die Rohrleitungssysteme in Industrieanlagen funktionieren.
  • Umwelttechnologinnen und Umwelttechnologen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sind dafür verantwortlich, dass Abfälle gemäß bestehender Vorschriften entsorgt und weiterverwertet werden.

Die vier Umwelttechnischen Berufe wurden umfassend modernisiert und sind zum Ausbildungsjahr 2024 in Kraft getreten.

Agrarberufe als Grüne Berufe

Die anerkannten Ausbildungsberufe im landwirtschaftlichen Bereich, die „Grünen 14“, können einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz im Umgang mit Böden, Pflanzen und Tieren sowie moderner Technik leisten. Gärtner/-in und Landwirt/-in stellen dabei die ausbildungsstärksten Berufe dar und weisen ein besonders breites Spektrum von Differenzierungen auf, so etwa Garten- und Landschaftsbau, Baumschule und Staudengärtnerei oder Getreidebau, Grünland, Milchviehhaltung und Rindermast.

Für den anerkannten Ausbildungsberuf „Hauswirtschafter/-in“ wurden zudem nachhaltigkeitsbezogene Aspekte – wie die Berücksichtigung von Herkunft, Herstellung und langfristiger Nutzbarkeit bei der Beschaffung von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern – mit Hilfe eines in einem BIBB-Modellversuch entwickelten Konzeptes erstmalig systematisch identifiziert und in den betrieblichen Ausbildungsrahmenplan aufgenommen.

Die Energiewende gestalten

An der Energiewende sind viele Berufe beteiligt, von denen einige hier kurz vorgestellt werden sollen:

  • So hat z.B. der Beruf Anlagenmechaniker/in für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) als eine Wahlmöglichkeit das Einsatzgebiet „Erneuerbare Energien und Umwelttechnik“. Aber auch in den anderen Einsatzgebieten „Sanitärtechnik“, „Heizungstechnik“ sowie „Lüftungs- und Klimatechnik“ spielen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und der Einfluss auf die Umwelt eine Rolle.
  • Der Ausbildungsberuf Dachdecker/in enthält den Schwerpunkt „Energietechnik an Dach und Wand“, der sich der Photovoltaik, der Solarthermie und der Windenergie an Dach und Wand widmet. Somit sind Dachdecker/innen Fachleute für energetische Maßnahmen an der Gebäudehülle.
  • Der Beruf Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration stellt die Vernetzung und optimale Abstimmung der vielfältigen Gewerke im Hinblick auf ihre Energieeffizienz sicher. Hierzu gehören Heizung, Sanitär, Kommunikations- und Sicherheitstechnik sowie Energieversorgung und Energieerzeugung.
  • Der Beruf Schornsteinfeger/-in wird augenblicklich modernisiert. Durch die Transformation der Energieversorgung in Gebäuden kommt es zunehmend zu einer Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energien. Mit der Neuordnung wird der Berufs fit für die Energiewende gemacht.

Weitere Berufe

Viele weitere anerkannte Ausbildungsberufe leisten ihren Anteil am Umwelt- und Klimaschutz, wie zum Beispiel der Beruf Wasserbauer/-in durch die Renaturierung von Gewässern.

Bei der Modernisierung vorhandener oder der Schaffung neuer Berufe erhält das Thema Nachhaltigkeit einen immer größeren Stellenwert. In der Kunststoffbranche wurden beispielsweise bei der Neuordnung des Berufs „Kunststoff- und Kautschuktechnologe/ Kunststoff- und Kautschuktechnologin“ die Themenkreise nachwachsende Rohstoffe, nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Wiederverwertung polymerer Werkstoffe aufgenommen.

Aber auch Ausbildungsberufe etwa im kaufmännischen oder im IT-Bereich können jungen Menschen die Möglichkeit bieten, entsprechend ihren Interessen und Neigungen im Umwelt- und Klimaschutz aktiv zu werden. Diese Berufe werden branchenübergreifend ausgebildet und auch in Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung gebraucht.

Nachhaltigkeitsbezüge in allen anerkannten Ausbildungsberufen

Grundsätzlich ist Nachhaltigkeit in allen anerkannten Ausbildungsberufen im dualen System Teil der beruflichen Handlungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund wurde zum 1. August 2021 die Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ modernisiert. Über diese grundsätzlichen Nachhaltigkeitsbezüge hinaus, müssen aber auch berufsspezifische Aspekte von Nachhaltigkeit Gegenstand der beruflichen Handlungsfähigkeit sein. Hierzu wird derzeit ein Ansatz erarbeitet, der zukünftig für die Modernisierung und Entwicklung von anerkannten Ausbildungsberufe zur Anwendung kommen soll.