ExA-BAU
Exzellent Ausbilden in der Bauwirtschaft
Mit dem Projekt „ExA-BAU“ bündeln acht ÜBS der Baubranche und zwei Forschungsinstitutionen ihr Know-how, um die Qualität der überbetrieblichen Ausbildung bundesweit anzugleichen und anzuheben. Im Fokus steht dabei die Qualifizierung des Ausbildungspersonals sowie die stärkere Vernetzung der Bau-ÜBS untereinander.
Ausgangslage
Sowohl die gesellschaftlichen als auch die branchenspezifischen Transformationsprozesse stellen die Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) der Baubranche vor großen Herausforderungen. Damit die Bildungsstätten weiterhin durch hohe Ausbildungsqualität einen erheblichen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Zukunftsfähigkeit der Baubranche leisten können, wollen sie einen engeren Austausch auf Arbeitsebene bundesweit etablieren, um die einzelnen Lösungsansätze zu bündeln und eine Qualitätsangleichung im Bundesgebiet zu ermöglichen.
Sie sollen voneinander lernen und Beispiele guter Praxis landesweit verfügbar und übertragbar machen. Ziel ist unter anderem die Ausbildung innerhalb Deutschlands qualitativ anzugleichen. Dies ist aktuell jedoch aufgrund der bestehenden Rahmenbedingungen, Strukturen und Netzwerke von den Bau-ÜBS nicht leistbar.
Das Vorhaben „ExA-BAU“ setzt an diesem Punkt an: Es möchte die Vernetzung der Bau-ÜBS untereinander vorantreiben und mit dem Fokus auf Ausbildungspersonal und Ausbildungsstrukturen gezielt eine langfristig verfügbare Basis für die Zusammenarbeit schaffen.
Ziele
Mit dem Projekt „ExA-BAU“ verfolgen acht Baubildungszentren aus verschiedenen Regionen Deutschlands sowie die Fraunhofer Allianz BAU und die Technische Universität Dresden das Ziel, die ÜBA in der Baubranche langfristig bundesweit in hoher Qualität umzusetzen. Dabei soll die ÜBA auch so weiterentwickelt werden, dass neue Anforderungen an die Fachkräfte, die sich aus Transformationsprozessen wie der Digitalisierung ergeben, zügig und bedarfsdeckend abgebildet werden können. Erreicht werden soll dies unter anderem dadurch, dass Strukturen zur Qualifizierung des Ausbildungspersonals geschaffen und die Zusammenarbeit der Bau-ÜBS gefördert werden. Dies soll schließlich auch die Resilienz der Bau-ÜBS erhöhen, damit sie sich langfristig stabil im Ausbildungssystem aufstellen können.
Projektschritte und -umsetzung
Die ÜBA in der Baubranche soll deutschlandweit auf qualitativ hohem Niveau stattfinden und zukünftige Fachkräfte in ihren Kompetenzen stärken. Dazu wird das Projektteam…
- … Qualifizierungsstrukturen und -angebote für Ausbildungspersonal entwickeln, testen und bundesweit etablieren,
- … Unterstützungsstrukturen schaffen, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden,
- … einen branchenspezifischen, digitalen Medienpool entwickeln, in den sowohl bestehende als auch neu zu entwickelnde Lernmaterialien eingepflegt werden,
- … den digitalen Medienpool so etablieren, dass er langfristig und bundesweit durch die Bau-ÜBS genutzt werden kann,
- … transparent machen, welche Ausstattung sich in den Bereichen der ÜBS bundesweit bewährt hat und unter welchen Rahmenbedingungen diese jeweils nutzbar ist, z. B. welche Qualifikation das Ausbildungspersonal benötigt,
- … eruieren, inwiefern Verwaltungs- und Arbeitsprozesse so verschlankt werden können, dass Ressourcen frei werden, die zur Qualitätssteigerung der ÜBA eingesetzt werden können und
- … Beispiele guter Praxis bekannt machen, um Bauunternehmen bei der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs aus dem In- und Ausland zu unterstützen.
Innovation
Mit dem Projekt „ExA-BAU“ bündeln acht ÜBS der Baubranche erstmals ihre Erfahrungen und Kompetenzen, um die Qualität der ÜBA bundesweit anzugleichen und anzuheben. Da die ÜBS aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands stammen, fließen diverse Perspektiven, spezifische Erfahrungen und umfangreiches Wissen in die Projektarbeit ein. Dadurch wird gewährleistet, dass Praxisbeispiele und Projektergebnisse möglichst flächendeckend und branchenweit übertragbar sind.
Zudem ermöglicht die Zusammenarbeit mit den beiden Forschungseinrichtungen, dass zukunftsorientierte Technologien und innovative Methoden der Bauausführung sowie der bauberuflichen Didaktik im Projekt angewendet werden können. Damit hat „ExA-BAU“ das Potential, ein exzellentes ÜBA-Angebot zu schaffen, welches von der gesamten Branche langfristig genutzt und entsprechend sich verändernder Bedarfe weiterentwickelt werden kann.
Mehrwert
Ausbildungspersonal qualifizieren, Ausstattung modernisieren, Bau-ÜBS untereinander vernetzen und Beispiele guter Praxis transferieren – mit diesen Ansätzen möchte das Projekt dazu beitragen, die deutsche Bauwirtschaft in ihrer Rolle als Schlüsselbranche für ökologische Transformation und als Wirtschaftsmotor des Landes zu stärken. Mit seinen Projektergebnissen kann „ExA-BAU“ zudem die Grundlage für eine zukunftsorientierte ÜBA schaffen und die Resilienz der Bau-ÜBS erhöhen. Bau-ÜBS sollen zukünftig auf gesellschaftliche und branchenspezifische Transformationsprozesse und den sich daraus ergebenden Problemstellungen lösungsorientiert und zügig antworten können. Schließlich profitieren auch die Bauunternehmen, da das Projekt sie bei der Nachwuchskräftegewinnung im In- und Ausland unterstützen möchte.
Herausforderung
Die Größe des Projektverbundes stellt eine Herausforderung dar: Die Zusammenarbeit von zehn Partnern birgt neben vielen Chancen auch das Risiko, dass Arbeitsprozesse nebeneinander her oder aufgrund des hohen Abstimmungsbedarfs nicht glatt laufen. Hier muss mit agilen Arbeitsmethoden und einem modernen Projektmanagementtool von Beginn an entgegengewirkt werden. Zudem wird jeder Partner ein Arbeitspaket hauptverantwortlich bearbeiten, sodass unabhängiges – aber nicht voneinander losgelöstes – Arbeiten ermöglicht werden soll.