Inklusion zielt auf gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen, unabhängig von ihren individuellen Dispositionen und Ausgangslagen. Angestrebt sind inklusive Bildungssysteme, in denen Vielfalt als Chance gesehen und als Ressource genutzt wird.
Erziehungswissenschaftlerin Ruth Enggruber erläutert im Interview, weshalb die duale Berufsausbildung allen jungen Menschen offenstehen sollte, wie ein inklusives Berufsausbildungssystem aussehen müsste und was dies für den Übergangsbereich und die sozialpädagogische Arbeit bedeutet.
Die Empfehlung des BIBB-Hauptausschusses für die berufsspezifische Musterausbildungsregelung „Fachpraktiker/-in Hauswirtschaft und personenorientierte Serviceleistungen“ wurde Anfang Februar veröffentlicht. Sie richtet sich vorrangig an Menschen mit einer Lernbehinderung.
Nachteilsausgleich in der Berufsbildung: Schlüssel und Stellschraube für Inklusion und Fachkräftequalifizierung
Der Fachbeitrag stellt den Nachteilsausgleich in der Berufsbildung als Schlüssel und Stellschraube zur Inklusion behinderter Menschen und zur Fachkräftequalifizierung vor. Grundlegende Ausführungen zur rechtlichen Verankerung des Anspruchs auf Nachteilsausgleich in Grundgesetz, VN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung, Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung rücken die zuständigen Stellen in der Berufsbildung als wesentliche Akteure ins Blickfeld. Dazu werden ausgewählte Ergebnisse eines aktuellen BIBB-Projekts zur Umsetzung der berufsbildungsgesetzlichen Vorgaben zum Nachteilsausgleich in der Berufsbildungspraxis und daraus abgeleitete Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die Berufsbildungspolitik und Berufsbildungspraxis präsentiert.
In diesem Bericht wird die Entwicklung neuer, digitaler Technologien in Bezug auf Menschen mit Behinderung – insbesondere Menschen mit Taubblindheit – betrachtet. Neue Technologien können Menschen mit Behinderungen zahlreiche Möglichkeiten der digitalen und auch der beruflichen Teilhabe bieten. Gleichzeitig birgt die technologische Entwicklung und Digitalisierung neue Risiken der Nichtteilhabe. Insbesondere Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Exklusionsrisiko. Der Bericht ist eine Bestandsaufnahme der rechtlichen und politischen Lage in Deutschland und gibt Aufschluss darüber, wie Technologien bei Menschen mit Behinderung eingesetzt werden und welche Herausforderungen hierbei noch zu bewältigen sind.
Qualifizierung des Berufsbildungspersonals in der beruflichen Bildung behinderter Menschen.
Für die Teilhabe und Inklusion behinderter Menschen in berufliche Bildung und Beschäftigung besitzt qualifiziertes Berufsbildungspersonal entscheidende Bedeutung. Zu diesem Berufsbildungspersonal zählt ein großes und heterogenes Spektrum an Personengruppen unterschiedlichster Herkunftsprofessionen und Berufsbiografien. Wie deren jeweilige Qualifizierung mit Blick auf die politisch gesetzte inklusive berufliche Bildung anforderungsgerecht aussehen soll, wird bisher nur ansatzweise thematisiert. Dieses Wissenschaftliche Diskussionspapier möchte mit Einzelbeiträgen aus fünf Perspektiven relevanter Akteurinnen und Akteure der beruflichen Bildung einen Beitrag zur Fachdiskussion leisten und zu deren Intensivierung anregen.
Inklusion im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf
Der Übergang in Ausbildung und Beruf gelingt nicht allen Jugendlichen gleichermaßen gut. Am Ausbildungsmarkt setzen sich Selektions- und Ausgrenzungsprozesse fort. Wie es gelingt, allen jungen Menschen berufliche Handlungsfähigkeit zu vermitteln und die Teilhabe an regulärer Ausbildung und dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern, ist Thema der Beiträge in diesem Sammelband. Einerseits werden Reformvorschläge aus wissenschaftlichen Analysen abgeleitet und andererseits Beispiele guter Praxis mit inklusiven Elementen gezeigt, die als Umsetzungshilfe dienen, wenn Institutionen sich inklusiver ausrichten möchten.
Ausbildungsregelungen nach §66 BBiG/§42m HwO für Menschen mit Behinderung und ReZA-Qualifikation für das Ausbildungspersonal
Für eine wissenschaftliche Betrachtung und Analyse der Ausbildung von Menschen mit Behinderung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Juli 2015 das Bundesinstitut für Berufsbildung mit der vorliegenden Studie beauftragt. Die zentralen Ergebnisse zum aktuellen Stand der Ausbildung sowie zu den Erkenntnissen im Kontext der rehabilitationspädagogischen Zusatzqualifikation für Ausbilder/-innen werden hier vorgestellt.
Behinderte Menschen haben laut Gesetz ein Recht auf Nachteilsausgleich in Ausbildung und Prüfung. Das Handbuch bietet eine Fülle von Informationen zu Behinderungsarten und geeigneten Formen des Nachteilsausgleichs. Fallbeispiele zeigen konkrete Lösungsmöglichkeiten und helfen so bei der praktischen Umsetzung des gesetzlichen Gebots. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf psychischen Behinderungen und Beeinträchtigungen.
Das Thema Inklusion wird bildungsbereichsübergreifend kontrovers diskutiert. Wie kann es gelingen, alle Menschen entsprechend ihren Lernbedürfnissen und individuellen Voraussetzungen an hochwertiger Bildung teilhaben zu lassen? Die BWP-Ausgabe geht der Frage nach, welche Anforderungen das Inklusionskonzept an die berufliche Bildung stellt, welche Chancen es birgt und welche Veränderungen erforderlich sind, um gleichberechtigte Teilhabe in und durch Berufsbildung zu erreichen.
Inklusion als Chance und Gewinn für eine differenzierte Berufsbildung
Eine komplexe Aufgabe auf dem Weg zu einem inklusiven Berufsbildungssystem ist, Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Ressource aufzugreifen sowie die individuellen (Lern-) Bedürfnisse zum Ausgangspunkt einer differenzierten Berufsbildung zu machen, um allen (jungen) Menschen gleiche Zugänge zur beruflichen Bildung zu ermöglichen. Nach einer Einführung in grundlegende Fragestellungen aus Sicht der Berufs-, Sozial- und Sonderpädagogik beleuchten die Beiträge bestehende Exklusionsrisiken und diskutieren Inklusionsstrategien.
Inklusion in der Berufsbildung: Befunde - Konzepte - Diskussionen
Der Sammelband bündelt die Ergebnisse einer Expertenfachtagung der Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN). Es gibt Beiträge zu vier thematischen Schwerpunkten: Begriffsverständnis Inklusion, Angebote und Lernorte inklusiver Berufsbildung, Kompetenzen und Potenziale von Menschen mit Behinderungen, Ausbildungsstandards und Professionalisierung des Personals. Die Autoren präsentieren Erkenntnisse und Erfahrungen und bieten konstruktiv-kritische- Anregungen und Denkanstöße für Forschung, Politik und Praxis der beruflichen Bildung.
Sonderdruck der Zeitschrift Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP) zur Nationale Konferenz zur inklusiven Bildung am 17./18. Juni 2013 in Berlin