Modern und innovativ – die INex-ÜBA-Projekte
Die Attraktivität und Qualität der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) steigern: Dieses Ziel verfolgen die 28 Projekte der „Initiative für eine exzellente überbetriebliche Ausbildung“, kurz „INex-ÜBA“. Die geförderten Projekte sind deutschlandweit verteilt und decken die Ausbildungsbereiche Bauwirtschaft, Handwerk, Industrie und Landwirtschaft ab.
Die Projektideen sind sehr vielfältig. Mehrere Projekte planen zum Beispiel künstliche Intelligenz in die ÜBA zu integrieren – vom Chatbot, dem Auszubildende Fragen stellen können, bis hin zum „Ausbildungsbuddy“, der die Auszubildenden individuell beim Lernen unterstützt. Auch ökologische Themen werden in vielen Projekten berücksichtigt. Dies zeigt sich zum Beispiel in der Gestaltung der ÜBA-Kurse, in denen Auszubildende fortan auch im Bereich erneuerbare Energien Know-how erwerben. In einigen überbetrieblichen Berufsbildungsstätten werden zudem Strukturen und Prozesse nachhaltig(er) ausgerichtet. Der Herausforderung, dass Auszubildende sich immer stärker in ihren Lernvoraussetzungen und ihrem Lernverhalten unterscheiden, begegnen viele Projekte mit modernen Lehr- und Lernkonzepten. Ziel ist, dass Auszubildende selbstständiger und stärker an ihren Bedarfen orientiert lernen können.
Damit möglichst viele Akteure im Bereich der ÜBA an diesen Projektideen teilhaben und schließlich auch von den Projektergebnissen profitieren können, sollen die erarbeiteten Konzepte und Angebote fest in der ÜBA verankert und in die Berufsbildungslandschaft transferiert werden. Viele der Konzepte zur Stärkung der ÜBA werden daher so entworfen, dass sie auf andere Branchen oder Berufsbildungsstätten übertragbar sind.
Die Projekte haben eine Laufzeit von maximal 36 Monaten und starten im Laufe des Jahres 2025. Das BIBB begleitet sie bei der Umsetzung und begleitet die Förderung wissenschaftlich. Seit August 2025 ist INex-ÜBA beim Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) angedockt.
AKib
Mit dem Projekt „AKib“ planen drei Verbundpartner das Lernen in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) im Handwerk modular und individuell zu gestalten. Auszubildende sollen auf einer interaktiven Lernplattform, gestützt durch künstliche Intelligenz (KI), ihren Lernständen entsprechende Qualifizierungsbausteine und Lernpfade absolvieren.
ALINA
Im Projekt „ALINA“ entwickeln drei Projektpartner einen Ausbildungsbuddy – einen durch künstliche Intelligenz gesteuerten, adaptiven Chatbot für die überbetriebliche Ausbildung in der Kfz-Mechatronik. Der mehrsprachige Chatbot soll die Auszubildenden beim Lernen individuell unterstützen, ihre digitalen Kompetenzen stärken und helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden.
Cybee
Mit dem Projekt „Cybee“ möchte die Vestische Friseurinnung Recklinghausen digitale Technologien sowie Anwendungen mit Virtual Reality (VR) und künstlicher Intelligenz (KI) in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) der Friseurinnen und Friseure integrieren. Auszubildende sollen so optimal auf ihren zukünftigen Arbeitsalltag vorbereitet werden.
DaVinci
Die Digitalisierung beeinflusst zahlreiche Arbeitsabläufe im Handwerk. Die Maler- und Lackierer-Innung Mittleres Ruhrgebiet reagiert mit dem Projekt „DaVinci“ darauf: Digitale und KI-gestützte Anwendungen sollen in die überbetriebliche Ausbildung integriert werden, um zukünftige Fachkräfte gut auf die komplexer werdenden Anforderungen vorzubereiten.
DD4
Mit dem Projekt „DD4“ möchte die Gewerbe Akademie der Handwerkskammer Freiburg die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) in der Zahntechnik modernisieren. Neueste digitale Technik und praxisorientiertes, selbstgesteuertes Lernen anhand von Kundenaufträgen sollen die Ausbildung bereichern.
DigiMal
Die (überbetriebliche) Ausbildung der Maler- und Lackierer/-innen erfolgt bisher weitgehend analog. Das möchten die Lehrwerkstätten der Berliner Malerinnung und das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) ändern. Mit dem Projekt „DigiMal“ planen sie die überbetrieblichen Ausbildungskurse mit digitalen Technologien anzureichern.
DilA
Mit „DilA“ zielen das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse und das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg darauf ab, die überbetriebliche landwirtschaftliche Ausbildung didaktisch und technologisch zu modernisieren. Angehende Landwirtinnen und Landwirte sollen so den neuen Anforderungen an Tier- und Umweltschutz begegnen können.
DTM-Handwerk
„DTM-Handwerk“ ist ein Verbundprojekt der Handwerkskammer (HWK) Konstanz mit der HWK Aachen und der Beruflichen Bildungsstätte Tuttlingen (BBT). Das Projekt plant die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) im Handwerk mithilfe der Innovationsmethode „Design Thinking“ qualitativ anzuheben.
E-Mobi_Boot
Mit dem Projekt „E-Mobi_Boot“ initiiert, erprobt und implementiert die Berufsbildungsstätte Travemünde der Handwerkskammer Lübeck die Elektromobilität für die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) im Bootsbauhandwerk. Geplant sind die Einführung eines ÜBA-Lehrgangs zur Arbeit an Hochvolt-Systemen und weitere Schulungsangebote zur Elektromobilität.
ECHA
Das Projekt „ECHA“ zielt darauf, tragfähige Konzepte für Kooperationen im europäischen Bildungsraum zu entwickeln, die den Austausch von Bildungseinrichtungen der Hörakustik initiieren und internationale Best Practices für den Transfer in die deutsche ÜBA analysieren. Zudem soll ein digitaler Hörverlustsimulator entwickelt und in die ÜBA eingeführt werden.
ExA-BAU
Mit dem Projekt „ExA-BAU“ bündeln acht ÜBS der Baubranche und zwei Forschungsinstitutionen ihr Know-how, um die Qualität der überbetrieblichen Ausbildung bundesweit anzugleichen und anzuheben. Im Fokus steht dabei die Qualifizierung des Ausbildungspersonals sowie die stärkere Vernetzung der Bau-ÜBS untereinander.
EXKAIA
Das Projekt „EXKAIA“ plant ein ganzheitliches Weiterbildungskonzept für Ausbildende in der ÜBA zu entwickeln und zu implementieren. Das Konzept fokussiert die Stärkung pädagogischer und mediendidaktischer Kompetenzen sowie den Einsatz zukunftsweisender (digitaler) Technologien.
EXUEBAKLIMA
Exzellent ausbilden im Elektrohandwerk – darauf zielen das etz Stuttgart und das btz Osnabrück mit „EXUEBAKLIMA“ ab. Hierzu werden Lerninhalte und -medien konsequent weiterentwickelt, wie z. B. die Plattform ueba.elkonet.de. Ein neuer Workflow soll zudem die stetige Anpassung der ÜBA an technologische Neuerungen sichern.
FillA
„FillA“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken gemeinsam mit der Fahrzeugakademie Schweinfurt. Angehende Fachkräfte in der Landwirtschaft sollen bereits in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) Kenntnisse über die Feldrobotik gewinnen.
Fries.Energie
„Fries.Energie“ ist ein gemeinsames Projekt der Innung Sanitär- und Heizungstechnik Jade mit der Hochschule Osnabrück und der Elektro-Innung Jade. Das Projekt möchte einen Energiepark errichten, um die Qualität der überbetrieblichen Ausbildung zu steigern und so einen Beitrag zur regionalen Energie- und Wärmewende zu leisten.
ILNET
Das Projekt „ILNET“ des Bildungs- und Technologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik Lauterbach (BZL) möchte ein Tiny House als reales Lernlabor einrichten, um Themen wie erneuerbare Energien, IT-Sicherheit und Smart Home-Technologie in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) im Elektrohandwerk zu integrieren.
ImLA
Das Projekt „ImLA“ möchte die Qualität der landwirtschaftlichen überbetrieblichen Ausbildung durch digitale Lernelemente erhöhen, die das Lernen u. a. wetter- und saisonabhängig machen. Dazu entwickelt das Lehr- und Versuchsgut Köllitsch des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie „immersive Lerntouren“ zu landwirtschaftlichen Themen.
InnoLernKI
Im Projekt „InnoLernKI“ werden die Weichen für personalisiertes und gewerkeübergreifendes Lernen gestellt. Durch künstliche Intelligenz (KI) sollen Auszubildende individuelle Lernempfehlungen erhalten. Dazu entwickeln die Handwerkskammer der Pfalz und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz u. a. eine interaktive Schulungswand.
INNOSPACE
Mit „INNOSPACE“ wird die im Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes gGmbH vorhandene Projektwerkstatt zu einem Innovation Space erweitert. Der Innovationsraum soll Auszubildenden im Tischlerhandwerk selbstgesteuertes Lernen mit modernen, digitalen Arbeitsmitteln ermöglichen und kreatives wie kollaboratives Arbeiten fördern.
ISAmare
Ein interdisziplinäres Simulations- und Trainingszentrum für die maritime Wirtschaft – das AFZ Aus- und Fortbildungszentrum Rostock GmbH (und Verbundpartner) möchten mit dem Projekt ISAmare moderne Lernräume errichten, welche interaktive, multimediale und individuell anpassbare Lehr-Lern-Arrangements bieten.
KIgUEBA
„KIgUEBA“ ist ein Projekt des Bildungszentrums Schweinfurt der Handwerkskammer Unterfranken, gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Ziel des Projektes: Künstliche Intelligenz (KI) in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) implementieren und Methoden entwickeln, die unterschiedliche Lernniveaus aufgreifen.
LeA-Bau
Mit dem Projekt „LeA-Bau“ verfolgt der Lehrbauhof Berlin das Ziel, die Qualität der ÜBA im Baugewerbe nachhaltig zu steigern. Ausbildende sollen dazu befähigt werden, die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen junger Menschen gezielter zu erkennen, zu begleiten und durch praxisnahe, reflektierte Lernsettings zu unterstützen.
LernGO
Im Projekt „LernGO“ erproben drei Verbundpartner einen didaktischen Ansatz, der Betriebskontexte erlebbar machen soll: In der sogenannten „Lernfabrik“ erwerben die Lernenden in praxisnahen Lernumgebungen und mit modernen Lernmethoden berufliche Handlungskompetenz. Dazu fertigen sie in interdisziplinären Teams einen Roboterarm an.
LernKOST
„LernKOST“ ist ein Verbundprojekt von drei ÜBS der Orthopädieschuhtechnik mit der TH OWL. Ziel des Projektes: Mit neuen didaktischen Konzepten eine Lernkultur in der Orthopädieschuhtechnik festigen, welche die beiden Ausbildungsorte Betrieb und ÜBS stärker verknüpft.
n.e.d.
Um den industriellen Betrieben Westmecklenburgs eine moderne überbetriebliche Ausbildung anbieten zu können, möchte sich das saz – Schweriner Aus- und Weiterbildungszentrum e.V. zu einem nachhaltigen und exzellenten Lernort weiterentwickeln. Dazu wird das Geschäftsmodell im Projekt „n.e.d.“ optimiert und um einen Lean & Green-Ansatz erweitert.
NextGenLearn
Mit dem Projekt „NextGenLearn“ möchte das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) selbstorganisiertes Lernen mit digitalen Medien in die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) der Metall- und Elektroberufe integrieren, um eine nachhaltige Kompetenzentwicklung der Lehrenden und Lernenden zu fördern.
QualLe Handwerk
Für eine nachhaltige Steigerung der Ausbildungsqualität im Handwerk setzt Handwerk Bremen mit dem Projekt „QualLe Handwerk“ auf die Qualifizierung des Ausbildungspersonals: Ausbildende sollen innovative Lernformate mit digitalen Technologien umsetzen und sich zu Lernprozessbegleiter/-innen weiterentwickeln.
SLADE
Selbstorganisation und Medienkompetenz fördern – das Projekt SLADE zielt darauf ab, die berufliche Handlungskompetenz der Auszubildenden im Kfz-Handwerk zu stärken. Dazu soll ein innovatives Lernkonzept entwickelt werden, das selbstorganisiertes Lernen und Blended Learning miteinander kombiniert.
U-Stahl ade
U-Stahl-Feilen – ein Sinnbild für tradierte Lehr- und Lernmethoden. Drei ÜBS aus Südwestfalen möchten sich mit „U-Stahl ade“ davon verabschieden und die metalltechnische Grundausbildung reformieren. Auszubildende sollen fortan in einer Azubifirma entlang der Wertschöpfungskette lernen und neben Fachkenntnissen Kompetenzen wie Kreativität erwerben.





























