Überbetriebliche Berufsbildungsstätten (ÜBS)
Partner für betriebliche Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte
ÜBS sind seit Langem ein wichtiger Pfeiler des dualen Bildungssystems. Als dritter Lernort neben Betrieb und Berufsschule unterstützen sie die duale Ausbildung insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Vermittlung berufsrelevanter Kompetenzen.
In Deutschland trägt die duale Berufsausbildung maßgeblich zur Qualifizierung der Beschäftigten in Unternehmen bei. Die ausbildenden Betriebe und Unternehmen kooperieren hierbei auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes mit den berufsbildenden Schulen.
Durch die duale Berufsausbildung können und sollen Auszubildende Kompetenzen erwerben, die sie für ihren Berufsweg zukunftsweisend qualifizieren. Technologische, ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen stellen Fachkräfte aber immer wieder vor neue Herausforderungen. Eine moderne Ausbildung benötigt daher Lernorte für junge Menschen, in denen zum Beispiel auch Nachhaltigkeit, Automatisierung und Digitalisierung, Migration oder weitere aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden können.
ÜBS unterstützen die Ausbildungsbetriebe in diesem Zusammenhang durch die überbetriebliche ergänzende Ausbildung (ÜBA) im fachpraktischen Teil der Berufsausbildung.
Überbetriebliche ergänzende Ausbildung – berufsrelevanter Kompetenzerwerb mit Betriebspraxis
Die ÜBS unterstützen mit der ÜBA die ausbildenden Betriebe, wenn dort nicht alle Ausbildungsanforderungen erfüllt werden können und sichert so deren Ausbildungsfähigkeit. Dies betrifft häufig die Ausbildung in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU). Insbesondere hier soll die ÜBA die berufliche Grundbildung vertiefen und systematisieren, sowie die Ausbildung durch den Ausgleich innerbetrieblicher Spezialisierungen sichern und ergänzen. So kann die Berufsqualifikation zum Beispiel schnell und unabhängig vom ausbildenden Betrieb an technologische Entwicklung angepasst werden. Die Inhalte der praxisnahen und handlungsorientierten überbetrieblichen Lehrgänge bzw. Ergänzungskurse orientieren sich dabei am betrieblichen Bedarf.
Betriebliche Ausbildung und ÜBA sind immer als eine Einheit zu verstehen.
ÜBS – ein Lernort mit vielen Aufgaben
In der Bundesrepublik Deutschland hat sich spätestens seit den 1970er-Jahren eine weitverzweigte Infrastruktur überbetrieblicher Berufsbildungsstätten (ÜBS) etabliert. Neben der ÜBA engagieren sich die ÜBS aber ebenso im Übergang zwischen Schule und Ausbildung, zum Beispiel durch berufsorientierende Maßnahmen. Darüber hinaus sind ÜBS auch ein wichtiger Lernort der beruflichen Fort- und Weiterbildung.
ÜBS finden sich für alle Ausbildungsbereiche und Wirtschaftszweige. Mehrheitlich unterstützen sie handwerkliche KMU in der Aus- und Weiterbildung. Aber auch in der Ausbildung für die Industrie oder die Agrar- und Bauwirtschaft sind sie vielfach tätig.
Unterstützung des Bundes für die ÜBS
Der Bund unterstützt die ÜBS in ihrer Aufgabe durch die Bereitstellung von Fördermitteln für bauliche Maßnahmen und Ausstattung sowie ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren und greift hier immer wieder aktuelle Entwicklungen, wie zum Beispiel die zunehmende Digitalisierung, durch zusätzliche Förderangebote auf.